Keine Scheu vor dem Wettbewerb

BITBURG. "Marken-Schnaps" aus der Eifel: 15 Brenner schließen sich zur Erzeugergemeinschaft "Eifel-Edelbrand w.V." zusammen, um das gleichnamige regionale Erzeugnis "Eifel-Edelbrand" marktfähig zu machen.

"Der Wettbewerb mit den Großen wird nicht gescheut, denn wir wissen, was für ein Produkt wir haben", sagt der neue Vorsitzende Alfred Hauer in der Gründungsversammlung der Erzeugergemeinschaft "Eifel-Edelbrand w.V.". Rund 40 interessierte Brenner und potenzielle Neumitglieder hören sich in Bitburg das Vermarktungskonzept für ihren Brand an. Vermarktet werden sollen unter der "Regionalmarke Eifel" acht Brände inklusive Schlehengeist. Immer auf Linie mit Qualitätskriterien und Kontrollverfahren sollen sie den Markt erobern. Dafür sollen auch "große Handelsketten in der Region" gewonnen werden. Einige hätten bereits Interesse an "den typischen Eifelprodukten" gezeigt, heißt es Vorstandstisch.Markt-Eroberung in drei bis fünf Jahren angestrebt

Gesetzter Zeitrahmen für "die Markt-Eroberung": drei bis fünf Jahre. Mitglied in der neuen Erzeugergemeinschaft kann jeder Brenner werden, der mit seinem Produkt die Kriterien erfüllt. Der Produzent selbst tritt aber nach außen hin nicht auf: Die Brände werden "zu einem großen Ganzen" zusammengebracht und dann in Flaschen mit eigenem "Obst-Emblem" abgefüllt. Will ein Mitglied das Produkt "Eifel-Edelbrand" an den Mann bringen, erwirbt es seine Mengen beim Verein. Jedem einzelnen Mitglied bleibt es unbenommen, seine eigene Hausmarke weiter zu vertreiben. Wer allerdings schon bei "Eifel-Premium-Brand", einer etablierten Marke in der Region und auch darüber hinaus (der TV berichtete), Mitglied ist, wird nicht aufgenommen, es sei denn, er verlässt die Produktgemeinschaft. "Der Markt ist da und will bedient werden", sagen die Vertreter der Regionalmarke Eifel, "und wir brauchen den Wettbewerb nicht zu scheuen!" In diesen Wettbewerb starten die zur Zeit 15 Mitglieder der Erzeugergemeinschaft mit dem "Eifel-Brennobst" und den "Eifel-Wildbeeren" - also mit Eifel-typischem Obst. Ständige Kontrollen sollen die Qualität sichern. Oft gestellte Frage beim Gründungskongress in Bitburg: "Wie sieht es mit den Preisen aus, und mit welchen Gewinnen ist zu rechnen?" Die Erzeugergemeinschaft nennt keine Zahlen, verrät aber mit Blick auf die auch im Saal anwesende Konkurrenz so viel: "Die Berechnungen sind gemacht, und jeder wird einen Gewinn verbuchen können". Die Konkurrenten selbst, "Premium-Brand-Vermarkter also, die nicht in der "Eifel-Edelbrand"-Klasse mitspielen dürfen, sehen der hochprozentigen Sache gelassen entgegen. Sie haben sich bereits mit der Marke Eifel-Premium auf dem Markt etabliert. Es stelle sich nur die Frage, "wem das hier nun hilft", heißt es am Rande der Versammlung. Die Premium-Brenner wissen zwar, "was für ein Qualitätsprodukt wir auf dem Markt haben", aber Bernhard Bares, Vorsitzender der "Eifel-Premium"-Brenner, stellt auch fest: "Wir haben einen Mitbewerber mehr, und es wird für die Verbraucher nicht einfacher werden. Wir werden aber unseren Weg weitergehen, und der kann nicht so falsch gewesen sein, wenn man sieht, wie viele Nachahmer wir schon hatten!" Der Versuch der neuen Initiative, unter dem Label "Dachmarke Eifel" auch die Premium-Brenner mit ins Boot zu nehmen, ist jedenfalls gescheitert. Offenbar stimmten die Preise nicht. "So konnten wir nicht verkaufen", sagt Bares.

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