Keine Spur von Pilgermüdigkeit

KRAUTSCHEID. (kth) Rund 30 Kilometer haben die Pilger zurück gelegt, wenn sie Pfingstmontag frühmorgens das Kreuz "In der Wahl" erreichen. Einen Fußmarsch von etwa 35 Kilometern haben sie noch vor sich, bis sie am nächsten Tag am Grab des Heiligen Willibrord in Echternach ankommen, um dort die Springprozession anzuführen.

Gestartet ist die Pilgergruppe Pfingsten um die Mittagszeit in der Abteistadt Prüm nach einer kurzen Andacht in der Salvator-Basilika. Auf der ersten Etappe nach Waxweiler schließen sich immer mehr Menschen der Gruppe an. Wenn sie am Kreuz "In der Wahl" ankommt, ist es ein langer Zug von etwa 500 betenden Pilgern.Von Jahr zu Jahr mehr Teilnehmer

Wie die Brudermeister berichten, ist keine Spur von Pilgermüdigkeit festzustellen. Die Teilnehmerzahl nehme von Jahr zu Jahr zu. Und zum festen Bestandteil der Wallfahrt ist das Gedenken "In der Wahl" geworden. Errichtet von der Prümer, Waxweiler und Echternacher Prozessionsgemeinschaft, steht seit 1893 am Waldrand hinter Krautscheid ein Sandsteinkreuz. Pfingstmontag ist das schlichte Kreuz mit Fahnen und Blumen geschmückt und erwartetet die Pilger. Mehrere "Vater unser" werden gebetet - für den Frieden in der Welt und für die lebenden und verstorbenen Echternachpilger. Prozessionsleiter Klaus Meyer dankte diesmal allen Helfern, ohne deren Hilfe eine so umfangreiche Wallfahrt auf dem fast 70 Kilometer weiten Fußweg nicht möglich wäre. In erster Linie sind es die Funker der Feuerwehr, die die lange Kolonne gegen den fließenden Verkehr absichern und die Rotkreuz-Helfer, die mit einem Einsatzwagen für Notfälle zur Verfügung stehen. Ebenso Jakob Alff aus Herscheid, der seit Jahren mit einem Planwagen Bestandteil der Prozession ist. Dank gilt auch den Musikkapellen, die den Zug zeitweise begleiten, und den Helfern für den Blumenschmuck in den Dörfern. Die Gedenkstätte bietet auch Gelegenheit Pilger zu ehren. In diesem Jahr wird Klaus Meyer - seit 1957 Brudermeister und seit 25 Jahren Prozessionsleiter der Echternachpilger - ausgezeichnet. Pierre Kauthen, Präsident des Willibrord-Bauvereins Echternach übereicht Meyer dessen höchste Auszeichnung die Willibrord-Medaille in Gold.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort