Keine Wellen in der Mühlengasse

KYLLBURG. (cus) Einstimmig hat der Kyllburger Stadtrat den Antrag eines Anliegers abgelehnt, den Verkehr in der engen Mühlengasse durch Bodenwellen zu beruhigen.

Seit Jahren kämpft Rudolf Müller für eine Verkehrsberuhigung in der Mühlengasse (der TV berichtete). Die Sackgasse zweigt von der Bahnhofsstraße ab und endet bei der Getreidemühle Zahnen. An der Engstelle zwischen den Hotels Müller und "Zur Post" passen große LKW in Höhe und Breite nur knapp durch. Seit 2002 gilt dort Tempo 20. Eine Reduzierung auf Tempo 10 lehnte der Stadtrat ab. Das Limit, Warnbaken und das im August privat angebrachte Schild "Vorsicht, Fußgänger. Bitte Schritt-Tempo fahren" reichen Rudolf Müller nicht. Er verweist auf nach wie vor zu schnelle Fahrer und auf massive Schäden am Gebäude. Bei einem Ortstermin trafen sich Stadtbürgermeister Winfried Müller, Straßenmeisterei-Leiter Reinhold Schneider und ein Vertreter der Verbandsgemeinde-Verwaltung. "Es war festzustellen, dass die Anbringung einer Bodenwelle (...) ohne die Schaffung einer Gefahrenstelle für den Verkehr in der Bahnhofstraße nicht möglich ist" , heißt es in der Beratungsvorlage der Verwaltung für die jüngste Stadtratssitzung."Ich habe kein Verständnis dafür"

Grund: Die Entfernung von der Einmündung Bahnhofstraße/Mühlengasse bis zur ersten Überführung zwischen den beiden Hotels beträgt nur 21 Meter. Liegt die Welle zu weit vor der Überführung, stehen LKW mit einem Teil ihres Anhängers womöglich noch auf der Bahnhofstraße. Liegt die Welle zu nah an der Überführung, besteht die Gefahr, dass LKW mit ihren Anhängern dort anstoßen. Problematisch sei auch die Schräglage der Fahrbahn, stellt die Verwaltung fest. Aus Richtung Mühle Zahnen sehen die Behörden grundsätzlich die Möglichkeit, eine Welle einzubauen. Wegen des Bremens und Anfahrens drohe allerdings eine erhöhte Lärm- und Abgasbelastung. Als Beschlussvorschlag formulierte die Verwaltung die Varianten I (Ablehnung des Antrags) und II (Anbringung einer Bodenwelle im Fall einer Einverständniserklärung der Anlieger). "Ich habe kein Verständnis dafür, dass die VG als Verkehrsbehörde den Stadtrat ins Feuer schickt, damit der Anlieger nicht immer im Rathaus auf der Matte steht", kritisierte CDU-Fraktionssprecher Thomas Etteldorf die fehlende Empfehlung für eine der beiden Varianten. Rudolf Carben (Liste Keppers) bezeichnete die Wellen-Idee als "Nonsens": "Statt dessen sollten wir festlegen, dass Fahrzeuge aus der Mühlengasse heraus geradeaus fahren müssen und nicht links in die Bahnhofstraße abbiegen dürfen." Auch Monika Mathey (SPD) empfand den Wellen-Antrag als "unsinnig". Daraufhin fasste der Rat den Ablehnungsbeschluss.

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