Keine Wolken am Fest-Himmel

BITBURG. Schätzungweise 60 000 Menschen haben insgesamt das Europäische Folklore-Festival besucht, das am Montag mit einer Folklore-Gala im Festzelt endete.

 Heiterer Blick zurück auf das 39. Folklore-Festival.Foto: Friedemann Vetter

Heiterer Blick zurück auf das 39. Folklore-Festival.Foto: Friedemann Vetter

Weniger Wolken gab es selten, während und nach dem Europäischen Folklore-Festival in Bitburg. Dies gilt sowohl meteorologisch, als auch - im übertragenen Sinn - für den Gemütszustand der organisatorisch an dem größten Spektakel dieser Art in Deutschland Beteiligten.Nach drei warmen Sonnentagen wurde es am Montag noch etwas heißer und, wer am Nachmittag einen Sonnenschirm oder sonst SchattenSpendendes über sich hatte, war klar im Vorteil. Das hielt viele Bitburger jedoch nicht davon ab, schon früh auf den Festplatz zu ziehen und "ihren" Tag beim Folklore-Festival nicht erst am Abend beginnen zu lassen. Und wer nahe genug an die Bierstände heranrückte, der hatte durchaus ein schattiges Plätzchen. Begünstigt wird die Dominanz der Einheimischen am Abschlusstag dadurch, dass viele Bitburger Unternehmen am Montag des Festivals den Feierabend für ihre Mitarbieter auf die Mittagszeit vorverlegen. Mehr als angenehm warm war es auch beim Seniorennachmittag im Festzelt. Das Interesse des Publikums an dieser Veranstaltung wurde dadurch allerdings nicht geschmälert.Rund 1000 Zuschauer folgten der Einladung der Volks- und Raiffeisenbanken. Zu Kaffee und Kuchen gab es Folkloristisches aus Spanien und Bulgarien sowie den Auftritt von Sigrid und Marina. Die beiden jungen Frauen aus Österreich verstanden es, mit ihrem Publikum umzugehen. So kam die Geschichte, dass sie das Singen von ihrer Großmutter gelernt haben, mit der sie ein auch akustisch durchaus beachtliches Ave Maria einleiteten, bestens an.Karibische Nacht bei tropischen Temperaturen

Richtig heiß war es im Festzelt schon in der Nacht zuvor geworden: Bevor es live Salsa-, Reggae- und Merengue-Rhythmen gab, hatte ein aparter junger Mann eine Art karibischen Tanzkurs angeboten oder eher zelebriert. Etwa 400 Menschen ließen sich davon trotz tropischer Temperaturen schon zum Hüpfen, dynamischen Vor- und Zurückschreiten und Hüftkreisen animieren - ein Leckerbissen für alle Freunde des Urlaubsclubtanzes. Weniger Tanzbegabte wählten die Plätze im hinteren Teil des Zeltes. Die Animation lohnte sich jedenfalls. Denn als die Band die Bühne betrat, war die Stimmung vor der Bühne schon prächtig.Kaum weniger stimmungsvoll war es am Abend nach dem Umzug an der Volksfreund -Bühne auf dem Platz an der Post. Die "Unplugged Gang" erwies sich als eine echte Bereicherung des Programms und belegte, dass die Strategie, die Reihe der folkloristischen Darbietungen mit anderen musikalischen Elementen anzureichern, beim Publikum ankommt. Denn auch der auf Privatinitiative zurückgehende Biergarten mit Bühne auf dem Parkplatz Alte Union fand Anklang. Ein wirklich trauriges Bild hatte einzig die 80er-Jahre-Party am Freitagabend im Festzelt geboten. Dieser Eindruck war noch dadurch verstärkt worden, dass auf dem Festplatz vor dem gähnend leeren Zelt am gleichen Abend mehrere tausend Menschen bis in die Morgenstunden gefeiert hatten.Einen Mittelfeldplatz unter den Neuerungen erreichte das Bibop-Festival, das mit rockiger Live-Musik vor allem jüngere Besucher locken sollte. Mehrere hundert Zuhörer fanden sich an allen Abenden an der Bühne am Beda-Platz ein.Die Bilanz der Bitburger Polizei passt zum sonnigen Bild des 39. Festivals: Eine heftigere Ausein-andersetzung am Bedaplatz und eine beim Karusellfahren an gleichem Ort verlorene Geldbörse blieben Montagnachmittag die schwersten Zwischenfälle. Insgesamt düften an den vier Festtagen mehr als 60 000 Besucher in der Stadt gewesen sein. Eine Zahl, die die Messlatte für das Jubiläums-Festival im kommenden Jahr hoch gelegt hat.

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