"Keine Zerfleischung"

BITBURG-PRÜM. (uhe) Nach dem Ergebnis der Basis-Befragung der Landes-CDU (der TV berichtete) gilt Christoph Böhr als klarer Favorit für die Spitzenkandidatur bei der nächsten Landtagswahl. Die Gemeindeverbände der Union im Kreis Bitburg-Prüm hoffen jetzt, dass nach der personellen endlich die politische Auseinandersetzung folgt.

"Das ist gelebte Demokratie." HELMUT BERSCHEID , CDU-Verbandsvorsitzender der Verbandsgemeinde (VG) Kyllburg, ist begeistert von der hohen Anzahl an Parteikollegen, die sich an der Basis-Befragung zur Spitzenkandidatur bei der Landtagswahl beteiligt haben. 56 200 rheinland-pfälzische CDU-Mitglieder wurden befragt, mehr als 31 000 gaben Antwort. "Eine beachtliche Teilnehmerzahl", sagt Berscheid, "auch wenn sich Böhr sicherlich eine 80-zu-20-Prozent-Entscheidung gewünscht hätte". 80 Prozent bekam Christoph Böhr zwar nicht, aber mit 57,1 Prozent immerhin 14,3 Prozent mehr als sein Herausforderer Peter Rauen (42,8). Die Basis hat entschieden, "doch dass damit alle Probleme innerhalb der CDU ausgeräumt sind, glaube ich nicht", fügt der Kyllburger Verbandschef hinzu. Dennoch: "Das Ergebnis ist ein Chance. Weitere Zerfleischungsprozesse können wir uns nicht leisten." Dass der Streit innerhalb der CDU jetzt geschlichtet wird, hofft auch WOLFGANG FABER , CDU-Vorsitzender des Gemeindeverbands Speicher. "Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden", sagt Faber, "und zuversichtlich, dass wir die kommende Landtagswahl gewinnen." "Wenn wir 2006 erfolgreich abschließen wollen, ist es wichtig, dass Einigkeit da ist", meint auch der Chef der CDU in der VG Bitburg-Land, LEO HÜLPES . "Die Wahl wurde von Böhr und Rauen gewünscht - und jeder war bereit, sich dem Urteil zu beugen," sagt Hülpes, der das Ergebnis befürwortet - nicht zuletzt, "weil es eindeutig ist". Überrascht über die hohe Wahlbeteiligung und "sehr zufrieden" mit dem Ausgang der Basis-Entscheidung äußerte sich KLAUS JUCHEMS , Chef der Christdemokraten in der VG Arzfeld. Er bedeute "für Christoph Böhr eine noch klarere Positionierung beim kommenden Parteitag. "Klar und eindeutig.""Alles über 50 Prozent ist eindeutig"

"Alles über 50 Prozent ist eindeutig", stellt MATHILDE WEINANDY , Unions-Vorsitzende im Prümer Gemeindeverband, nüchtern fest. "Die Mitglieder haben das so entschieden", sagt Weinandy. "Man kann über das Ergebnis philosophieren, doch dazu fehlt die Zeit." Die solle statt dessen dafür verwendet werden, "den Streit in der Partei zu beenden". Was Böhr betrifft, so glaubt sie, "dass er bei der Wahl am Freitag ein noch eindeutigeres Ergebnis erzielen wird". Beim morgigen Parteitag in Bad Kreuznach soll der bisherige Spitzenkandidat der Union erneut für die kommende Landtagswahl nominiert werden. Rauen hatte nach der Niederlage seine Kandidatur zurückgezogen. Einige CDU-Mitglieder rechnen fest damit, dass Rauen dem Kontrahenten Böhr jetzt den Rücken stärken wird. "Böhr ist für uns nun der Spitzenkandidat", sagt KLAUS MEETH , CDU-Chef der VG Manderscheid (Kreis Bernkastel-Wittlich). "Und ich glaube, so sieht Rauen das auch."

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