Keine nassen Füße mehr in Irrel

IRREL. Frühzeitig informieren, damit sich später keiner übergangen fühlt und sich beschwert. Das war der Gedanke des Irreler Ortsgemeinderats. Knapp 200 Bürger informierten sich bei einer Versammlung über bevorstehende Projekte.

 Solche Bilder sollen möglichst bald der Vergangenheit angehören: Experten überlegen, einen einseitigen Damm in Irrel entlang der Prüm zu bauen.TV-Foto: Archiv/Marco Neises

Solche Bilder sollen möglichst bald der Vergangenheit angehören: Experten überlegen, einen einseitigen Damm in Irrel entlang der Prüm zu bauen.TV-Foto: Archiv/Marco Neises

Eine Einwohnerversammlung gerade zwei Wochen vor der Ortsbürgermeisterwahl in Irrel - da beschlich manchen das Gefühl, dass in der 1500-Einwohner-Gemeinde hinter vorgehaltener Hand Wahlkampf betrieben werden soll. Will sich der Erste Beigeordnete Herbert Theis, der für das Amt kandidiert, in Szene setzen? Die Befürchtungen stellten sich als unbegründet heraus. Theis führte zwar kurz in die Themen ein, hielt sich aber während der Versammlung im Hintergrund. Das Reden überließ er weitgehend den Experten. Im Vordergrund standen die Themen Hochwasserschutz, Omnibusbahnhof, innerörtliche Verkehrsberuhigung und das neue Wohngebiet.HOCHWASSERSCHUTZ: Die zwei Gesichter der Prüm: Sie kann das gemächlich dahin fließende Flüsschen sein, aber auch ein reißender Strom, der über die Ufer tritt. Da sich solche Szenarien regelmäßig wiederholen und das letzte große Hochwasser erst vier Jahre zurückliegt, waren sich Ortsgemeinde, VG und auch die Kreisverwaltung Bitburg-Prüm einig - Letztere ist für dieses Gewässer zuständig -, dass ein Hochwasserschutz her muss. Die Vorplanung, die von Fachleuten erarbeitet worden ist, stellte der Ingenieur Jörg Rammacher vor. Untergrunduntersuchungen, Bürgerbefragungen und Vermessungen von Gebäudehöhen hätten gezeigt, dass die Menschen, die am linken Prüm-Ufer leben, besonders betroffen sind. Die Vorplanung, die - das wurde mehrfach betont - noch nicht endgültig ist, sieht daher vor, dass in diesem Bereich ein Damm gebaut werden soll. Rammacher: "Im rechten Bereich empfehlen wir Einzelschutzmaßnahmen." Sobald die Planungen für den Hochwasserschutz konkreter sind, sollen sie den Betroffenen in einer Bürgerinfo vorgestellt werden.VERKEHR HAUPTSTRASSE: Hoher Durchgangsverkehr, wenig Stellplätze - das Fahren durch die Irreler Hauptstraße erinnert oft an einen Hindernis-Parcours. Die Ortsgemeinde hat das Planungsbüro Isu in Bitburg beauftragt, sich mit der Irreler "Problemzone" zu befassen. Eine konkrete Planung gibt es noch nicht, "bisher haben wir nur eine Bestandsaufnahme gemacht, mit Bürgern gesprochen und Ideen gesammelt", sagt Isu-Chef Klaus Zimmermann. Fest steht für ihn bereits, dass die Park- und Stellplätze in der Hauptstraße neu geordnet werden müssen. Auch eine veränderte Verkehrsführung sei eine Option. Aus der Hauptstraße könnte beispielsweise eine Einbahnstraße werden. Eine Senkung der Höchstgeschwindigkeit auf 20 Stundenkilometer hält Zimmermann für sinnvoll. Durch teilweise Verengung der Straße, Bäume und Sitzbänke könnte aus der Irreler Hauptstraße ein attraktiver Bereich werden, erklärt Zimmermann. Bevor es zu einer fundierten Planung kommen wird, soll es Gespräche mit den Anwohnern geben, um deren Wünsche und Bedürfnisse miteinzubeziehen. "2007 soll die Planung stehen, so dass die Bauarbeiten 2008 beginnen können", erklärt der Isu-Chef.BUSBAHNHOF: 107 Busse fahren täglich durch Irrel und halten an verschiedenen Punkten. Das Fahren durch den ganzen Ort könnte bald vorbei sein. Der zentrale Omnibusbahnhof (ZOB) an der neuen Innerortsumgehung, nicht weit vom Kreisel "Neue Mitte" entfernt, ist beschlossene Sache. Die Bauarbeiten sollen im Frühjahr beginnen. Auf dem Gelände des Busbahnhofs wird es Platz für fünf Busse geben, und auch zwei überdachte Buswartehallen sollen dort stehen. Durch den neuen ZOB werden einige Haltestellen im Ort wegfallen. Welche Haltestellen im äußeren Bereich künftig angefahren werden, soll mit den Verkehrsbetrieben diskutiert werden.BAUGEBIET: Die Pläne für das Gebiet "Vor Theren 2" liegen noch bis 15. Januar für jeden einsehbar in der VG-Verwaltung. Erwin Lieser, Projektleiter der Immobiliengesellschaft Rheinland-Pfalz, mit der die Ortsgemeinde Irrel das Baugebiet partnerschaftlich tragen wird, stellte einen Vorentwurf des Gebietes vor. 95 Baugrundstücke sind zurzeit angedacht. Die Grundstücke sollen in der Regel 500 bis 800 Quadratmeter groß sein, am Rande auch schon mal 900 bis 950 Quadratmeter. AUSBAU NIEDERWEISER STRASSE: Der Ausbau der Niederweiser Straße beginnt im Frühjahr dieses Jahres. Der einspurige Verkehr wird durch Ampeln geregelt.

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