Kind stürzt aus fahrendem Bus

SCHÖNECKEN. Eltern klagen nach Bus-Unfall an: Ein neunjähriger Junge aus Lasel war am Dienstag aus einem fahrenden Schulbus gestürzt, weil sich eine Tür öffnete.

Dienstag, 7.40 Uhr, in der Schönecker Industriestraße: Von Kindern alarmiert, stoppt der 45-jährige Busfahrer der Bitburger Firma Krakau sein Fahrzeug. Was er vorne nicht mitbekommen hat: Ein neunjähriger Junge ist auf dem Weg zur Grund- und Hauptschule aus dem fahrenden Linienbus gestürzt. Die hintere Tür war plötzlich aufgegangen. Der Junge zieht sich Hautabschürfungen zu. Aus Sorge, er könne eine Gehirnerschütterung erlitten haben, lassen ihn die Eltern ins Trierer Mutterhaus bringen. Wie der Vater dem TV gestern Abend jedoch mitteilte, gehe es seinem Sohn inzwischen wieder gut: "Ich habe vorhin noch mit ihm gesprochen." Heute soll der Junge wieder nach Hause kommen. Es war nicht der erste Unfall dieser Art: Bereits im Dezember 2004 hatte sich am gleichen Fahrzeug ebenfalls eine Tür geöffnet. Ein siebenjähriges Mädchen war herausgestürzt und verletzt worden. Das Unternehmen hatte das Fahrzeug damals untersuchen lassen. Ergebnis: keine technische Mängel. Auch den erneuten Unfall kann sich bislang niemand erklären. Busunternehmer Detlef Krakau hat jedoch ein neues Gutachten in Auftrag gegeben: "Der Bus wird vorläufig nicht mehr eingesetzt, bis das geklärt ist", sagt er im Gespräch mit dem TV. Für weitere Angaben verweist er auf seinen Auftraggeber, die Koblenzer Rhein-Mosel-Verkehrsgesellschaft (RMV). Dort ist jedoch am Mittwoch niemand zu erreichen."Wir wollen, dass da etwas passiert"

Die Kreisverwaltung Bitburg-Prüm meldet, man werde jetzt darauf drängen, "dass die Ergebnisse der Untersuchung zügig vorgelegt" und allen Verkehrsunternehmen mit baugleichen Bussen mitgeteilt würden. Kreis-Sprecher Rudolf Müller weist allerdings auch darauf hin, dass die Behörde nicht Auftraggeber des Busunternehmens sei: "Trotzdem haben wir natürlich ein Interesse daran, dass die Schüler auch im Linienverkehr sicher transportiert werden." Weitere Konsequenzen seien aber vom Ergebnis des Gutachtens abhängig. "Wir haben mit vielen Eltern gesprochen", sagt unterdessen der Vater des Jungen: "Wir wollen jetzt alle, dass da was passiert. Man will ja, dass sein Kind gut aufgehoben ist." Erst am Tag darauf erfuhren die Behörden von dem Unfall, "durch einen Dritten", wie Polizeisprecherin Monika Peters mitteilt. Jetzt müsse der Hergang geklärt werden, dazu wolle man auch die Aussage des Kindes hören.

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