Kinderhilfe mit Spock & Co.

Anspruchsvolle Rockmusik für einen guten Zweck: Die Bitburgerin Bettina Berchem (38) engagiert sich beim Musikprojekt "The Bearded's Project". Die CD-Produktion schafft für sie die Verbindung aus Freundschaft und Benefizaktion.

Bitburg. (AF) Es gibt viele Wege, sich für einen guten Zweck zu engagieren. Manche backen Waffeln oder organisieren Flohmärkte. Andere ziehen mit der Sammelbüchse rum. Sinnvoll und löblich ist das alles. So ist das Benefiz-Projekt, bei dem die Bitburgerin Bettina Berchem (38) kräftig mithilft, nicht besser oder schlechter als andere Aktionen. Ungewöhnlicher ist es aber schon. The Bearded's Project - so nennt sich das seit zwei Jahren laufende Musikprojekt, an dem der offizielle deutsche Fan-Club der legendären amerikanischen Prog-Rock-Band Spock's Beard seit zwei Jahren arbeitet. Daraus ist eine Doppel-CD entstanden mit anspruchsvoller Rockmusik. Das Album ist gerade fertig geworden. Der Erlös geht an die Kinderhilfe Afghanistan.Internet-Freunde und Hoffnung für Afghanistan

Wie bitte, Spock, Prog, Rock? Sie verstehen nur Bart ("Beard") und Bahnhof? Für den nicht-eingeweihten Leser bedarf das sicher einer Erklärung. Prog-Rock ist eine breit gefächerte Musikrichtung mit nicht gerade immens großer, aber sehr treuer Hörerschaft. Ganz grob gesagt: Das sind oftmals lange Stücke mit häufigen Wechseln, lyrischen Texten - etwa das Gegenteil von dem, was morgens der Radiowecker ausspuckt.Spock's Beard gehört zu den bekanntesten Prog-Vertretern. Und Bettina Berchem ist nicht nur großer Anhänger der Band und aktives Fanclub-Mitglied, sondern auch am Doppelalbum Hope/Omid als eine von etwa 15 Musikern beteiligt (siehe Stichwort). Sie hat beim Titelstück der CD, dem 37-minütigen "Hope" mitgesungen. Bettina Berchem freut sich dabei, dass auch die Prog-Prominenz das Projekt unterstützt. "Sowohl Spock's Beard haben für die CD ein unveröffentlichtes Stück beigesteuert als auch Neal Morse", sagt Berchem. Morse war früher Sänger von Spock's Beard und ist nun solo unterwegs. Für Bettina Berchem, die hauptberuflich beim Deutschen Roten Kreuz in Bitburg arbeitet, ist der Fanclub dabei mehr als nur ein kleines Hobby: "Das ist einfach eine sehr lebendige Gemeinde. Die Mitglieder sind bunt gemischt und über ganz Deutschland verteilt, vom 17-Jährigen bis zum 50-Jährigen. Wir haben auch einen echten Pastor dabei." Dabei "trifft" sich der Club (oder Neudeutsch: die Community) vor allem im Internet. "Echte" Treffen gibt es zwar auch - vor allem bei Konzerten -, die kommen aber eher selten vor.Selbst zum Einspielen der Musik muss man dank Internet nicht mehr am gleichen Ort sein. So war es schon eine Ausnahme, dass Bettina Berchem ihre Gesangsparts in einem kleinen Studio in Königswinter eingesungen hat. In einer Band singt die Bitburgerin dabei nicht. Gesangserfahrung hat Bettina Berchem aber schon vor zehn Jahren bei der erfolgreichen Bitburger Rock-Oper Lincino gesammelt.{routv} Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.thebeardedsproject.de. Dort kann man auch die Doppel-CD bestellen (16 Euro). HINTERGRUND The Bearded: So heißt die offizielle deutsche Fangemeinde der amerikanischen Rockgruppe Spock's Beard. Sie wurde 1998 gegründet und hat heute mehr als 350 Mitglieder. Die Idee, gemeinsam ein Album zu produzieren und zu vermarkten und den Erlös in eine "sinnvolle Sache" (Homepage) zu investieren, wurde nun von The- Bearded-Mitgliedern umgesetzt. Das Doppel-Album heißt Hope/Omid (wobei Omid das afghanische Wort für Hoffnung ist). Produziert wurde es vom Ramsteiner Thomas Frank. Kinderhilfe Afghanistan: Der CD-Erlös geht an die Kinderhilfe Afghanistan, die nach eigenen Angaben komplett ehrenamtlich arbeitet. So gingen die Spenden zu 100 Prozent an bedürftige Kinder und Familien. (AF)

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