Kirchenlandschaft vor dem Umbruch

WAXWEILER/PRÜM/DAUN. Personelle und strukturelle Veränderungen stehen der katholischen Kirche auch in der Eifel bevor. Während im Dekanat Waxweiler Pfarrer in absehbarer Zeit in den Ruhestand gehen, deuten sich Fusionen von Dekanaten an.

 Symbolische Vereinigung: Zwischen den Türmen der Prümer Sankt-Salvator-Basilika erscheint der Waxweiler "Südeifeldom". Die Grenze zwischen den Dekanaten wird wohl bald aufgehoben.Fotos: Marcus Hormes/Montage: TV

Symbolische Vereinigung: Zwischen den Türmen der Prümer Sankt-Salvator-Basilika erscheint der Waxweiler "Südeifeldom". Die Grenze zwischen den Dekanaten wird wohl bald aufgehoben.Fotos: Marcus Hormes/Montage: TV

Karl Spangenberg leitet seit 41 Jahren die Pfarreien Lünebach und Krautscheid-Ringhuscheid. Zu Lünebach gehören die Ortsgemeinden Lünebach, Lierfeld, Merlscheid, Kinzenburg, Strickscheid und Euscheid. Der Pfarrer wird im nächsten Jahr 75 Jahre alt und erreicht damit die vorgesehene Altersgrenze. Spangenberg muss dem Trierer Bischof Reinhard Marx dann seinen Rücktritt anbieten, könnte allerdings dabei durchblicken lassen, dass er gerne weiter amtieren möchte. Die Entscheidung läge in diesem Fall bei Marx. "Ich tue meine Arbeit, so gut ich kann, und überlasse es dem Herrgott, wie lange er mir meine Gesundheit lässt", sagt Pastor Spangenberg im Gespräch mit dem TV . Es sei noch keinerlei Entscheidung gefallen."Die Entscheidung liegt beim Bischof"

Wilhelm Kneip, der seit 19 Jahren die Pfarreien Eschfeld, Irrhausen und Üttfeld-Binscheid leitet, wird im nächsten Jahr 70. Nach TV -Informationen trägt er sich mit Rücktrittsgedanken. Auf Anfrage äußert sich Kneip diplomatisch: "Die Entscheidung, wann ich in den Ruhestand gehe, liegt beim Bischof."In Kirchenkreisen wird schon seit Jahren darüber diskutiert, wie eine Neugliederung aussehen könnte. Ein Modell: Irrhausen würde der Seelsorgeeinheit Daleiden mit Pfarrer Hermann-Josef Norta zugeschlagen. Der 52-jährige Norta ist auch Definitor, das heißt Stellvertreter des Dechants. Eschfeld käme zur Seelsorgeeinheit Großkampenberg, die Pfarrer Thadeus Zejmo (65) seit zwölf Jahren leitet. Der gebürtige Litauer feierte 2002 das Jubiläum 40 Jahre Priester. Üttfeld schließlich stünde ein Anschluss an die Seelsorgeeinheit Arzfeld mit Pastor Reinhold Willems (63) bevor.Zur Seelsorgeeinheit Waxweiler gehören die Pfarrgemeinden Waxweiler und Lambertsberg. Dechant Hubert Colling (52) wirkt dort seit 18 Jahren. 1987 wählten ihn die Pfarrer des Dekanates zum Dechant. Zuletzt 1997 wurde Collings Amtszeit um weitere fünf Jahre verlängert. Eine erneute Wahl war also 2002 fällig, steht aber noch aus.Die in Lünebach nach einem Abschied von Spangenberg frei werdende Stelle wird das Bistum voraussichtlich nicht neu besetzen. Hintergründe sind chronischer Priestermangel und Sparzwänge. Lünebach und Ringhuscheid könnten dem benachbarten Waxweiler angeschlossen werden. Theoretisch denkbar wäre auch eine Fusion von Lünebach und Pronsfeld.Dechant-Posten noch vakant

Eine solche Verbindung ginge zwar über die Grenzen der Dekanate und Verbandsgemeinden hinaus. Doch auch im Dekanat Prüm stehen ohnehin Veränderungen an. Der bisherige Dechant Klaus Bender (49) aus Pronsfeld wechselt im Februar nach Kyllburg (der TV berichtete). Pronsfeld braucht also einen neuen Pastor, und das Dekanat einen neuen Dechanten. Die Pfarrer-Stelle in Pronsfeld werde jedoch bis auf weiteres nicht neu besetzt, so ist zu hören. Womöglich bleibt auch der Dechanten-Posten vakant. Denn auf Bistumsebene diskutierte Reformen (Modell 2005) laufen aller Voraussicht nach auf eine Fusion der beiden Dekanate hinaus. Ein logischer Kandidat als Dechant für Prüm-Waxweiler wäre dann Hubert Colling (siehe Interview) .In der Region Westeifel können sich die Verantwortlichen außerdem einen Zusammenschluss der Dekanate Daun und Kelberg vorstellen. Von der Größenordnung her rücken sie automatisch auf die Tagesordnung. Wann die ehrgeizigen Reformpläne umsetzt werden, ist aber noch offen. POLITIK SEITEN 1, 2 und 3

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort