Kirmes-Wochenende mit Musik, Tanz und Fußball

In der Pfarrei Wißmannsdorf mit den Orten Brecht, Hermesdorf, Koosbüsch und Wißmannsdorf wird vom 30. August bis 1. September die St.-Rosa-Kirmes gefeiert.

Wißmannsdorf. (red) Eine Kirche mit dem heiligen Martin als Patron hat es wohl schon in der Zeit um 700 gegeben. Für Dr. Nikolaus Kyll, anerkannter Heimatforscher aus Wiersdorf, begann das Christentum im zweiten Viertel des vierten Jahrhunderts über die Mauern der Stadt Trier hinauszustreben.

Die Trierer Bischöfe Niketius und Magnerich waren die wesentlichen Träger der Christianisierung der Westeifel. Ferdinand Pauly, als heimatlicher Forscher weithin bekannt, weist darauf hin, dass die mittelalterlichen Pfarrkirchen weitgehend mit einem Patrozinium der allgemein verehrten "Urheiligen" verbunden waren. Martinus ist laut Dr. Kyll durch Kirchengründungen des Trierer Bischofs Magnerich und des Einsiedlermissionars Wulfalaich im Trierer Raum für die zweite Hälfte des sechsten Jahrhunderts als offizielles Missionspatrozinium bezeugt.

Die Martinskirchen der Westeifel sind laut Dr. Kyll nach dem Befund der fränkischen Grabaltertümer gegen Ausgang des siebten und dem Anfang des achten Jahrhunderts anzusetzen. Die Kirche St. Maximin in Bitburg war um 550 als die eigentliche Tauf- und Missionskirche für die Christianisierung der fränkischen Neusiedler im Bitburger Land gegründet worden. Aus dem Taufkirchengebiet von Bitburg St. Maximin entwickelten sich später die Pfarreien Wißmannsdorf, Biersdorf, Rittersdorf und Bickendorf. Die Gründung dieser vier Martinskirchen und Siedlungsnamen ist durch die Auflassung von fränkischen Feldfriedhöfen in ihren Einzugsbereichen für die Zeit um 700 gesichert. Für etwa zwei Jahrhunderte fehlen weitere Nachweise über die Kirche in Wißmannsdorf. Im "Liber Aureus", dem goldenen Buch des Prümer Abtes Cäsarius, werden in einem Anhang zum Güterverzeichnis der einst starken Prümer Abtei 100 Eigenkirchen im Besitz dieser Abtei genannt, darunter als Filiale einer Eigenkirche in Mettendorf auch die St.-Martin-Kirche in Wißmannsdorf als vor 900 bestehend. Spätere Nachweise einer Kirche in Wißmannsdorf wurden gefunden beim Bau einer neuen Kirche in den 80er Jahren des 18. Jahrhunderts und beim Bau der heutigen Kirche (1919-1922).

Fenstersteine und Kapitäle aus romanischer und gotischer Zeit kamen zum Vorschein und sind Zeugen einer frühen Kirche. Noch heute ist der heilige Martin Patron der Pfarrkirche in Wißmannsdorf. Seit 1773, also bereits seit 235 Jahren, ist die heilige "Rosa von Lima" ebenfalls Patronin der Pfarrkirche - laut Auskunft des bischöflichen Archivs in Trier die einzige im Bistum. Pfarrer Johann Nikolaus Peters, ein überaus engagierter Pfarrer in Wißmannsdorf (1767-1789), bat im Jahre 1773 die bischöfliche Behörde in Trier, die Kirmes in Wißmannsdorf nach dem Fest der "heiligen Rosa von Lima" (30. August) feiern zu dürfen. Diesem Anliegen wurde stattgegeben.

In diesem Jahr wird die Kirmes in Wißmannsdorf vom 30. August bis 1. September gefeiert. Am Samstag werden die Bierbrunnen an den Gasthäusern Spartz in Wißmannsdorf und Bergschänke in Koosbüsch geöffnet sein wie auch am Sonntag und Montag. Am Samstag ist Tanz im Felsenkeller. Nach dem Festgottesdienst am Sonntag (9.30 Uhr) präsentiert der Musikverein Wißmannsdorf traditionell das Kirmesständchen auf dem Kirchenplatz. Auch Fußball ist angesagt: Echtersbach II - Stahl II am Samstag und Echtersbach I - SG Utscheid I am Sonntag (14.30 Uhr), beide in Koosbüsch.

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