Klare Worte, guter Umgang

PRÜM. (fpl) Die ersten 100 Tage im Amt laufen für Rainer Uhlendorf, den neuen Direktor der Berufsbildenden Schule (BBS) Prüm. Sein Motto: klare Worte und ein harmonisches Miteinander.

So ganz sei er ja noch nicht Chef, sagt Rainer Uhlendorf und verweist auf das Formale: "Ich bin zunächst einmal kommissarischer Leiter, für ein Jahr. Erst dann ist die offizielle Amtseinführung." Aber die Regularien ändern nichts an den Tatsachen: Uhlendorf folgt auf Klaus-Peter Metzger - und ist damit seit gut acht Wochen Leiter einer Schule mit rund 1000 Jugendlichen und 50 Kollegen. Metzgers Erbe wolle er fortführen - und zugleich seinen "individuellen Stil rüberbringen", sagt der 52-Jährige. Und wie sieht der aus? "Klare Ansagen", kommt es als Antwort. "Aber nicht mit dem Kopf durch die Wand. Ich bin ein sehr verträglicher Mensch. Über Zielvereinbarungen will ich in Ruhe sprechen - und den Schulalltag harmonisch gestalten." Ideen für die Zukunft hat er auch bereits: "Ich will die Schule weiterentwickeln", sagt Uhlendorf. Angebote in Richtung weiterführender Abschlüsse zum Beispiel - das könne er sich sehr gut vorstellen. Aber das brauche Zeit und müsse sich entwickeln: "Man sollte nichts versprechen, was man nicht halten kann." Südliches Niedersachsen, Pfalz, Eifel: Das sind die drei wichtigsten Stationen im Lebenslauf Uhlendorfs. Vor 52 Jahren in Göttingen geboren, studierte er dort nach dem Abitur Germanistik und Politikwissenschaften - und zwar für das Lehramt am Gymnasium. Und dann, wie es so oft heißt, kam alles anders: Uhlendorf landete nach dem Referendariat im pfälzischen Speyer 1982 an der Berufsbildenden Schule Gerolstein. Anfängliche Zweifel, ob er dort richtig sei, lösten sich schnell auf: "Berufsschüler sprechen eine deutlichere Sprache." Ähnlich sieht es bei den Lehrerkollegen aus, und auch das freut Uhlendorf: "Das sind zum großen Teil Pragmatiker. Sie werden da sehr schnell aufgenommen und können in kurzer Zeit sehr viel lernen." Auch Ehefrau Irmgard arbeitet in der Sprudelstadt, bei der Caritas. Die beiden Kinder Jannis und Nils sind "schon volljährig und studieren", erzählt Uhlendorf. Vorerst wollen die Eltern in Lissingen wohnen bleiben. "Das ist ja quasi genau zwischen Gerolstein und Prüm." In einer Viertelstunde sei er morgens in der Abteistadt - und über die kann er bislang, angefangen bei dem herzlichen Willkommen, das man ihm bereitet habe, nur Gutes erzählen: "Prüm ist ein hochinteressanter Ort", sagt Uhlendorf. "Und es besitzt einen hohen kulturellen Standard, nicht nur mit Gebäuden wie der Basilika, sondern auch mit seinen Veranstaltungen. Zum Beispiel die Mozartwochen: Das sind Dinge, die beeindrucken mich schon sehr." Kultur - das sei für den Menschen so wichtig wie das tägliche Brot, sagt Uhlendorf. "Und das sind Dinge, die ich an Prüm sehr schätzen gelernt habe."

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