Klares Bekenntnis zum Verbund

In Neuerburg ist am Freitag die neue Gruppenkläranlage für die Stadt Neuerburg und die Gemeinde Plascheid eröffnet worden. Gut voran schreiten auch die Gespräche bezüglich des Werkszusammenschlusses mit dem luxemburgischen Abwasserverband Siden.

Neuerburg. Eine langwierige Entwicklung hat ein gutes Ende genommen. Mit der offiziellen Einweihung der neuen Kläranlage in Neuerburg sind am Standort unweit des Schulzentrums die Voraussetzungen geschaffen worden, die Abwässer von 4300 Einwohnern aufzunehmen. Insgesamt kostete die Anlage 5,8 Millionen Euro einschließlich Brückenbau, Zulaufsammler, Rückbau der Enzschwellen und Kanalnetzsanierung. Die Verbandsgemeinde Neuerburg muss selbst für eine Investitionssumme von rund 900 000 Euro aufkommen, die über Kredite finanziert werden. Umwelt-Staatssekretärin Jacqueline Kraege überreichte Neuerburgs Verbandsgemeinde-Bürgermeister Norbert Schneider am Freitag Förderbescheide in Höhe von 1,5 Millionen Euro.Gespräche sind schon weit gediehen

Während seiner Begrüßungsansprache ging Schneider noch einmal auf die Verhandlungen über den Beitritt der Verbandsgemeindewerke zum Abwasserverband Siden ein. Die Gespräche seien weit gediehen, wenngleich noch einige bedeutende Fragen hinsichtlich des Steuerrechts zu klären seien. "Das, was wir zurzeit gemeinsam erarbeiten, ist, wenn es zum Tragen kommt, für beide Seiten von großer Bedeutung und über unsere regionalen Grenzen hinweg richtungsweisend", betonte der Rathauschef.Der hatte auch den langwierigen Prozess der Standortfrage angesprochen. Schneider: "In der Rückschau ist mir haften geblieben, dass in der Kommunalpolitik manches anders läuft, als es einem der gesunde Menschenverstand normalerweise aufdrängt", betonte er. Er sei jedenfalls froh, dass sich die guten Argumente für diesen Standort durchgesetzt hätten.Jacqueline Kraege stellte klar, dass der Neubau der Anlage wasserwirtschaftlich wie ökonomisch begründet sei. Sie diene auch dem Gewässerschutz von Enz, Prüm und Sauer. Die Staatssekretärin sprach von einer nachhaltigen Investition, die auch den künftigen Generationen diene.Lob zollte Jacqueline Kraege auch den Bemühungen der Verbandsgemeinde Neuerburg, in der Abwasserfrage grenzüberschreitend tätig zu sein. Bürgermeister Schneider sprach die Politikerin ein Kompliment für dessen innovative Arbeit in der Wasserwirtschaft aus. "Man sieht auf den ersten Blick, dass hier vorbildliche Arbeit geleistet wurde", sagte der Präsident des luxemburgischen Abwasserverbands Siden, Ali Kaes. Er appellierte an die Anwesenden, mit vereinten Kräften zum Erhalt von Wasserqualität und Natur beizutragen. Kaes: "Dies ist unsere Aufgabe. Wir müssen heute was tun". Mit Blick auf den grenzüberschreitenden Abwasserverbund sprach Kaes von einem innovativen Projekt, das bereits jetzt auf das Wohlwollen vieler Entscheidungsträger stoße. {routv} Tag der offenen Tür in der Neuerburger Kläranlage ist Samstag, 13 bis 18 Uhr.

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