Kleine Teufel suchen den Teufel

ERNZEN. (ew) Vom strahlend blauen Himmel in die Dunkelheit der Teufelsschlucht: Mehr als 30 Wanderer, darunter viele Kinder, beteiligten sich am TV -Ferienspaß in Ernzen.

Die anhaltende Sommerhitze empfinden viele Menschen als unerträglich. Da kommt eine Wanderung in die Teufelsschlucht gerade recht. Keiner der Wanderer glaubt dem Volksmund, dass beim Teufel heiße Temperaturen herrschen. Ganz im Gegenteil: In den 28 Meter tiefen Schluchten fühlen sich die Teilnehmer wohl, können mal wieder richtig durchatmen. Der Boden dort unten ist noch feucht, und die Wanderer müssen aufpassen, auf den Treppen nicht auszurutschen. Hin und wieder muss auch der Kopf eingezogen werden, um durch die Felsen zu gelangen. Holger Weber, Geograph beim Besucherzentrum Teufelsschlucht, führt die Wanderung und erklärt die Entstehung der Felsformationen. Er vergleicht die einzelnen Schichten mit einer Biskuit-Sahnetorte. Das weckt bei den Kindern gleich Hungergefühle. Familie Beaujean ist darauf vorbereitet, und Sohn Matthias bekommt zwar keinen Kuchen, dafür aber einen saftigen Apfel. Der Siebenjährige findet es toll in den engen Schluchten, wo man den Kopf weit nach hinten legen muss, um ein Stück Himmel zu sehen. Vergnügt steigt er mit seinem zehnjährigen Bruder Markus und seinen Eltern über Brücken und Stege. Die Familie aus der Nähe von Prüm hat das Ferienspaß-Angebot erst abends zuvor im TV gelesen und ist aufs Geradewohl nach Ernzen gekommen. Für die Organisatoren kein Problem. Alle können mit. "Man muss die Kinder in den Ferien beschäftigen", sagt der Familienvater. Allein der Name "Teufelsschlucht" habe bei den Kindern das Interesse geweckt. Den Teufel persönlich bekommen sie jedoch nicht zu Gesicht. "Ist nicht schlimm", sagt der Vater - und mit Blick auf seinen Jüngsten: "Er ist selbst ein kleiner Teufel."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort