Kommentar: Ohne Kommunikation läuft nichts

DieFamilie hat heute viele Formen. Die Konstellationen sindvielfältiger als noch vor einigen Jahren, und sie verändern sichweiter. Fakt ist: Familie findet längst nicht mehr nur imherkömmlichen Partnerschaftsmodell statt.

Währendgleichgeschlechtliche Lebensformen boomen, verzeichnen Experteneindeutig zurück gehende Kinderzahlen sowie immer mehr Kinder,die ohne Geschwister aufwachsen. Die Ein-Kind-Familie dominiert.Zudem steigt die Zahl allein Erziehender rapide, während dieScheidungsrate ebenfalls wächst. Das Ergebnis: dramatischerGeburtenrückgang und düsterste demografische Prognosen. Warum istdies so? Das fragen sich heute viele Soziologen und Politiker,während staatliche, kirchliche und private BeratungsstellenHochkonjunktur erleben: Lebensphasen, Lebensformen,Existenzsicherung, Schuldnerberatung, Familie und Beruf,Drogenprävention, Arbeitszeitmodelle, Seniorenprogramme. DieListe ließe sich schier endlos fortsetzen. Dabei geht es nichtdarum, das Rad der Geschichte zurück zu drehen oder dieNotwendigkeit und Qualität all dieser Angebote in Zweifel zuziehen. Gefragt aber ist ein politischer Lösungsansatz zurStärkung der Familie, für den die Volksvertreter aller CouleurPate stehen müssen. Denn solange die Lebensform Familie nicht dieChance erhält, sich zu stärken, sich selbst überhaupt leisten zukönnen und sich von innen heraus erneuern zu dürfen, bleibt sieauf der Strecke, und mit ihr der Staat. Das zu verhindern, mussChefsache sein. Und da reicht es nicht, eben mal ein paar hundertGanztagsschulen - ohnehin nur eine kosmetische Verzweiflungstatnach verfehlter Familienpolitik - aus dem Boden zu stampfen.Ursachenforschung ist angesagt. Deshalb muss der Boden bereitetwerden dafür, dass wieder Kommunikation zwischen Eltern undKindern zu Stande kommt. Sonst macht Familie keinen Sinn. m.reuter@volksfreund.de

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