Kommentar: Verantwortung und Konsequenzen

Je weniger Geld man hat, destoachtloser geht man damit um. Dieser Schluss drängt sich demBeobachter der Vorgänge um den Naturpark Südeifel auf. Dabeischeint es weniger bedenklich, dass der Kreis jetzt tief in dieTasche greifen soll, um eine Insolvenz der Einrichtung zuverhindern und sie kontrolliert umstrukturieren zu können.Vermutlich ist es besser, den Naturpark auf ein vernünftiges Maßzurückzustutzen, anstatt in eine ungewisse Zukunft hinein inähnlicher Form weiter zu wurschteln - zumal der Kreis dadurchspäter möglicherweise noch mehr Geld in die Hand nehmen müsste. Fragwürdig ist jedoch, warum überhaupt so lange offenkundig schlecht gewirtschaftet wurde. Angeblich soll es schon vor der Zusage über eine Bürgschaft im vergangenen Jahr deutliche Hinweise auf schwerwiegende wirtschaftliche Probleme des Naturparks gegeben haben. Wenn dem so ist, stellt sich die Frage nach der Verantwortung für das Desaster, das die Steuerzahler nun teuer zu stehen kommt. War die Geschäftsführung hinreichend kompetent? Hat der Vorstand des Vereins, allen voran Landrat Roger Graef, seine Kontrollfunktion hinreichend stark ausgeübt? Wurden die Gremien umfassend informiert? All das muss nicht nur eindeutig geklärt werden, die Sache kann für die Verantwortlichen auch nicht ohne Konsequenzen bleiben. Geschäftsführung und Vorstand des Naturparks sollten sich in jedem Fall schon einmal warm anziehen. ross@volksfreund.de

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