Kontinuität und Vertrauen

PRÜM/UCHIZA. Seit etlichen Jahren engagieren sich Benedikt Esch und seine Frau Katy Rosales-Esch aus Prüm für benachteiligte Menschen im südamerikanischen Peru. Die Leiterin des Waisenhauses in Uchiza, Giuseppina Zinesi, dankte den jungen Prümern nun für ihre stetige Hilfe.

Benedikt Esch und seine peruanische Frau Katy wissen, wovon sie reden. Sie kennen das Elend der Menschen in den Slums von Peru, wo Benedikt vor einigen Jahren Entwicklungshilfe leistete und als Schreiner arbeitete. Erst eine schwere Krankheit stoppte den 29-Jährigen, vor Ort weiter für ein besseres Leben der Einheimischen zu kämpfen. Nach seiner Genesung setzen er und Katy (27), die er in Südamerika kennenlernte, die Hilfsaktionen von Prüm aus fort. Dabei engagieren sich die beiden zur Zeit für drei Projekte gleichzeitig. Einmal gilt es, das von Giuseppina Zinesi geleitete Waisenhaus zu unterstützen. "Dort gibt es für die Kinder ein Zuhause, die ihre Eltern durch Terrorismus verloren haben", erzählt Benedikt Esch, der sich freut, dass die Kleinen in dieser Einrichtung sowohl Schulbildung als auch eine familiäre Atmosphäre genießen.Arbeitslose Lehrer unterrichten Analphabeten

In Uchiza läuft derweil ebenfalls ein Alphabetisierungsprogramm für Erwachsene, die aus sechs Dörfern kommen. Dieses Projekt gibt es seit Mai 2003. Mehr als 50 Menschen zwischen 20 und 65 Jahren nahmen bisher daran teil. Unterrichtet werden die Schüler von arbeitslosen Lehrern. "Diese Schule befindet sich mitten im Dschungel. Um dorthin zu gelangen, muss man sich den Weg mit der Machete freimachen", erklärt Benedikt. Giuseppina Zinesi, die in der vergangenen Woche in Prüm war, um für die Projekte zu werben, ist mit dem Zuspruch im Alphabetisierungsprogramm zufrieden. Aber: "Viele kommen auch nicht zum Unterricht, weil sie ihr Schamgefühl daran hindert." Das dritte Projekt von Katy und Benedikt Esch gilt dem zweijährigen Mädchen Noemi. Seit ihrer Geburt lebt sie in schlechtesten hygienischen Verhältnissen in den Slums von Lima. Noemi ist an den Unterleibsorganen von Geburt an missgebildet. Bereits drei Mal wurde das Kind operiert; auch mit finanzieller Unterstützung ihrer Prümer Helfer. Katy Rosales-Esch lebt inzwischen eineinhalb Jahre bei Benedikt Esch in Prüm, der in Dingdorf als Schreiner arbeitet. "So ganz eingelebt habe ich mich noch nicht", erzählt Katy und gibt zu, dass sie hin und wieder Heimweh plagt. Allerdings spricht sie inzwischen gut deutsch und glaubt, auf diese Weise bald mehr Kontakt zu anderen Prümern herstellen zu können. Sicher ist, dass Katy und Benedikt ihre Hilfe von Prüm aus fortsetzen werden, was Giuseppina Zinesi zu schätzen weiß. Denn: "Wir brauchen Kontinuität und Vertrauen. Diese Hilfe ist sehr wichtig." Was die beiden bisher geleistet hätten, sei jedenfalls "grandios". Weitere Informationen zu den Peru-Projekten gibt es bei Katy Rosales-Esch, Telefon 06551/960575. Spenden sind möglich auf das Konto Nummer 50014430 bei der Kreissparkasse Bitburg Prüm, Bankleitzahl 58650030. Kontoträger ist das katholische Pfarramt Prüm, Stichwort: Projekt Uchiza, Peru.

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