Konzept lässt Kyllburg hoffen

KYLLBURG. Trotz der Existenznöte durch das Sparpaket des Bistums Trier herrscht bei der Katholischen Landvolkhochschule (KLVHS) in Kyllburg vorsichtiger Optimistmus. Es gibt konkrete Ideen zum weiteren Betrieb.

Der mit Spannung erwartete "Tag X" brachte für die KLVHS Kyllburg zunächst kaum Neues. Die Verkündung der umfangreichen Sparbeschlüsse durch Bischof Reinhard Marx bestätigte offiziell, was bereits seit Wochen bekannt war: Das Bistum wird sich aus der Finanzierung der traditionsreichen Einrichtung zurückziehen (der TV berichtete). Was allerdings - und das ist die veränderte Lesart - nicht zwangsweise die Schließung bedeuten muss. Bis Ende 2005 bleibt die kirchliche Förderung wie bisher erhalten. Danach soll jedoch nicht abrupt Schluss sein. Vielmehr ist die Rede von einem Übergangs-Zeitraum "von drei bis fünf Jahren". Hoffnung schöpfen die Kyllburger dabei aus einem selbst entwickelten Konzept, in das KLVHS-Leiter Rudolf Meyer dem TV erste Einblicke gewährt. Das Modell steht auf mehreren Säulen. So könnte auf Strukturen, die ohnehin vorgesehen sind, zurückgegriffen werden. In der Nachfolge der bisherigen Regionen richtet das Bistum Fachstellen für Jugend/Familie, Erwachsenenbildung und Kirchenmusik ein. Die ein oder andere dieser Fachstellen könnte künftig in Kyllburg angesiedelt werden. Beispiel: Die Zahl der Leitungsstellen in der Katholischen Erwachsenenbildung wird im Visitationsbezirk Trier voraussichtlich von bisher vier auf zwei reduziert. Eine solche Leitungsstelle kann sich Meyer gut in der Kyllburger Schule vorstellen. Ein Argument dafür ist die zentrale Lage in der ehemaligen Region Westeifel. Das Haus könnte auch für weitere Nutzungen - wie etwa das Carrefour Rural - geöffnet werden. Diese Einrichtung der EU für ländliche Entwicklung ist bisher in Niederweis untergebracht."Viele Leute gehören ins Boot"

Bei Bauernverband, Landwirtschaftskammer, Kreis und Verbandsgemeinde soll die Möglichkeit von Zuschüssen ausgelotet werden. Meyer: "Da gehören viele Leute mit ins Boot." Bei einem früheren Treffen mit Bistums-Vertretern gab es laut Meyer eine Zusage, die ländliche Bildungsarbeit zu erhalten - eventuell durch eine Anbindung an die Katholische Akademie in Trier. Die dafür vorgesehene Personalstelle könnte theoretisch Kyllburg zugeschlagen werden. Im Hauswirtschafts-Bereich muss sich der Hotelbetrieb (rund 10 000 Übernachtungen pro Jahr) künftig selbst tragen. Hier ist an eine moderate Anhebung der derzeit im Vergleich sehr günstigen Übernachtungspreise gedacht. Auch am Abbau von Personal wird die KLVHS nicht vorbei kommen. "Hier wird gute Arbeit geleistet im Sinne der Kirche. Das muss das Bistum berücksichtigen", sagt Meyer. Mit seinen Kollegen dankt er für die große Solidarität von Bürgern, Kommunen und Pfarrei. Für den Erhalt der Einrichtung waren mehr als 8000 Unterschriften gesammelt worden.

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