Krankheiten kennen keine Grenzen

WINTERSPELT. (js) "Was Imker glauben und Bienen tun": Über dieses Thema hat Gerhard Liebig aus Stuttgart beim gut besuchten Imkertag des Kreisverbandes Prüm referiert.

 Im Mittelpunkt des Interesses: eine umfangreiche Geräteausstellung mit typischem Imkergerät und Schutzkleidung.Foto: Joachim Schröder

Im Mittelpunkt des Interesses: eine umfangreiche Geräteausstellung mit typischem Imkergerät und Schutzkleidung.Foto: Joachim Schröder

Rudolf Schmitz, Vorsitzender des Kreisimkerverbandes Prüm, eröffnete den Imkertag im Haus Hubertus in Winterspelt vor etwa 100 interessierten Besuchern. Neben Gästen aus Belgien und Luxemburg kam auch der Ehrenvorsitzende Josef Heck. Dr. Dieter Hoff, Leiter des Veterinäramtes Bitburg-Prüm, wies auf die gute Zusammenarbeit zwischen Verband und Amt hin. Er forderte alle Imker auf, im Zusammenhang mit der so genannten Faulbrut (einer Bienenseuche) jeden Verdacht anzuzeigen und umgehend zu handeln. Auch der Präsident des luxemburgischen Imkerverbandes, Jonny Bertemes, mahnte zur frühzeitigen Vorbeugung: "Krankheiten machen vor den Grenzen nicht halt."Vereine tauschen Erfahrungen aus

Acht Vereine aus Deutschland, Luxemburg und Belgien haben sich zu einer ideellen und praktischen Kooperation zusammengeschlossen. Bessere Schulung, gegenseitiger Austausch und eine verstärkte Zusammenarbeit ist das Ziel dieser Initiative, die vom luxemburgischen Verband ausgeht. Eine internationale Tagung ist bereits für den 26. Oktober in Vils geplant. Im Mittelpunkt des Imkertages stand das Referat des Hohenheimer Bienenexperten Dr. Gerhard Liebig. Der Wissenschaftler sprach ebenfalls zum Thema "Krankheiten und Seuchen". Die Seuche habe mittlerweile die Hälfte des Bienenbestandes hinweggerafft. Besonders 2002 habe sie "brutal zugeschlagen". "Manche Imker reagieren nicht rechtzeitig, dabei muss die Seuche umgehend mit Medikamenten bekämpft werden", betonte Liebig. Er selbst habe an der Uni Hohenheim Bekämpfungskonzepte mit Ameisen- und Oxalsäure entwickelt. "Es gilt, die Jungvölker zu vermehren, nicht aufzugeben, einfach zu imkern, mehr Wissen und Verständnis mitzubringen", mahnte Liebig. Standorte und Witterung seien zu beachten, zudem die richtige Bekämpfungszeit im Spätsommer/Frühherbst zu wählen. "Das sind wir den Bienen schuldig, denn: Bienen und Schaf ernähren ihren Herrn im Schlaf", schloss der Experte. Rund um die Tagung gab es eine Imkergeräte-Ausstellung, die großen Zuspruch fand. Für besondere Verdienste um die Seuchenerkennung wurde Johann Düsch aus Weinsfeld ausgezeichnet. Vorsitzender Rudolf Schmitz wies abschließend auf wichtige Weiterbildungsangebote hin.

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