Kritiker melden sich zu Wort

Es mehren sich kritische Stimmen. Nicht alle halten die Arbeit der Tourist-Information (TI) Kyllburger Wald eifel für effektiv und gut. Gefordert wird die Trennung zwischen Förderung und Werbung. Die klagenden Gemeinden bleiben bei ihrem Standpunkt.

Kyllburg. Die Schließung der TI Kyllburger Waldeifel zum 28. März (der TV berichtete mehrfach) bewegt weiter die Gemüter. Sie wird grundsätzlich zwar bedauert, es mehren sich aber die Stimmen der Kritiker.Alfred Jung aus Gransdorf ist Mitglied des Gemeinderates, er gehört dem Wirtschafts- und Fremdenverkehrsausschuss der VG Kyllburg an, ist als Betreiber einer Ferienwohnung Mitglied im Verkehrsverein Kyllburger Waldeifel e.V. Er ist selbstständig in der Elektronikbranche und betreibt eine kleine Firma in Gransdorf. "Wirtschaftsförderung bedeutet, die Bemühungen der Verwaltung sind so angelegt, dass die gesamte Region Kyllburger Waldeifel davon profitiert. Also nicht nur der Tourismus, sondern auch Gewerbebetriebe. Wird aber eine bestimmte Branche, hier der Tourismus, herausgehoben, und in Werbekatalogen die Namen der Betriebe genannt, dann ist das gezielte Werbung und keine Wirtschaftsförderung mehr", merkt Jung an. Sicher bezahlten die Betriebe ihre Anzeigen selbst. "Die Dienstleistungen drumherum aber gehen zu Lasten des Steuerzahlers", so Jung weiter. Er kritisiert auch, dass im Katalog der Kyllburger Waldeifel Betriebe beworben werden, die nicht im Bereich der VG Kyllburg angesiedelt sind. "Welchen Beitrag zu den Personalkosten haben denn diese VGs geleistet. Vermutlich keinen", spekuliert Jung.Ein anderer Kritiker, der namentlich nicht genannt werden möchte, sagt: "Kein Betrieb kann wirtschaftlich überleben, wenn er für 450 000 Euro Umsatz im Jahr mehr als 130 000 Euro Kosten hat. Zwei Vollzeitkräfte bei der TI sind zu viel. Die Verwaltung hat die Personalstrukturen aufgebläht. Sie hätte auch zurückrudern können, um Kosten zu sparen."Gemeinden bleiben bei Widerspruch

Unterdessen beharren die Stadt Kyllburg sowie die Ortsgemeinden Gransdorf und Zendscheid weiter auf ihrem Standpunkt. Sie haben Widerspruch gegen den Ratsbeschluss des VG-Rates Kyllburg eingelegt, der von den Gemeinden eine Sonderumlage zur Finanzierung der ungedeckten Kosten der TI fordert. Auch haben sie einen Normenkontrollantrag beim Oberverwaltungsgericht Koblenz eingebracht, der die Rechtslage klären soll. Mit einer Entscheidung in diesem Jahr wird nicht mehr gerechnet. Die TI bleibt vorerst geschlossen.Als weitere Folge könnte die Ausrichtung des Rad-Erlebnistages "Kylltal aktiv" gefährdet sein (der TV berichtete).

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