Kunst-Kisten als bleibende Erinnerung

PRÜM. Gelebtes Europa: Zum 48. Mal haben Künstler aus Frankreich, Belgien, Luxemburg und Deutschland bei der Ausstellung der "Europäischen Vereinigung Bildender Künstler aus Eifel und Ardennen" (EVBK) ihre Werke gemeinsam in der Abtei ausgestellt.

"Wir hatten uns vorher vor allem zwei Ziele gesetzt: Den Eingangsbereich attraktiver und die Hängung der Bilder offener gestalten", fasst Präsident Dieter A. Boeminghaus die guten Vorsätze der Europäischen Vereinigung Bildender Künstler aus Eifel und Ardennen (EVBK) zusammen. Beides ist durchaus gelungen. 273 Exponate waren diesmal zu bewundern. Vor allem die Bilder füllten den vorhandenen Raum mehr als aus. Auch wenn für weitere hängende Gemälde kaum noch Platz ist, bedeutet das nicht, dass die Ausstellung nicht wachsen kann. Eine Menge Raum gibt es weiterhin für Plastiken - ein Trend, der in den vergangenen Jahren eingesetzt hat und in Zukunft forciert werden soll. "Prüm soll für die Plastiker noch interessanter werden", wünscht sich Boeminghaus. Derweil ist die Sonderausstellung einmal mehr zum Publikumsliebling avanciert. "KA" heißt die Sammlung, die in der Aula des Regino-Gymnasiums gezeigt wird und bei vielen Besuchern Begeisterung auslöst. "KA" könnte dabei für Kiste und Kästchen stehen - oder aber ganz einfach für Kunst. Jedem teilnehmenden Künstler wurde eine kleine Holzkiste zugeschickt mit der Bitte, diese ganz individuell zu gestalten. Boeminghaus erklärt sich die Beliebtheit der Sonderausstellung so: "Alle Künstler müssen sich derselben Aufgabe stellen. Diese kleinen Objekte zeigen eine ganz andere Seite der Künstler, das ist für das Publikum sehr interessant." Ein weiterer Pluspunkt: Die Besucher können sich im Rahmen der Sonderausstellung ein kleines Stück Kunst mit nach Hause nehmen. Wer für ein acht mal vier Meter großes Exponat in der heimischen Wohnung keinen Platz findet, und wem bis zu 11 000 Euro für ein Werk zu viel Geld sind, der ist in der Sonderausstellung bestens aufgehoben: Mit 25 Euro sind die bemalten, beklebten, geschnitzten und sonst wie gestalteten Holzkisten mehr als erschwinglich und zudem klein, rechteckig, praktisch und gut. Viele lobende Worte und ein wenig Kritik sind dem Gästebuch der EVBK-Ausstellung zu entnehmen: "Faszinierende Kunstwerke" seien dabei gewesen, und die Ausstellung sei "jedes Jahr außergewöhnlich und vielseitig", heißt es dort. Aber: Es seien immer wieder die gleichen Namen unter den Bildern zu lesen. Boeminghaus erklärt dies: "Wir haben innerhalb der EVBK viele Stammkünstler. Von den 170 Künstlern in diesem Jahr sind etwa 120 schon sehr lange dabei. Das honorieren wir natürlich." Wer aber darauf aus sei, neue Namen zu entdecken, dem werde das auch gelingen, sagt Boeminghaus. Mit den vielen lobenden Worten und der positiven Resonanz der Besucher gibt sich der EVBK-Chef jedoch nicht zufrieden: "Unsere Ausstellung ist ein Prozess. Wir können nie ganz zufrieden sein, sondern müssen immer wieder versuchen, im nächsten Jahr noch besser zu sein." Dies geschieht bereits jetzt im Hinblick auf die 50. Jubiläumsausstellung in zwei Jahren, wie Boeminghaus verrät. So soll bis 2007 auf jeden Fall mehr Licht in die Ausstellungsräume kommen.

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