Kunst begreifen und selber machen

WEISSENSEIFEN. (cbo) Einen Stein behauen, modellieren oder zeichnen: Der Kreativität werden beim "Kulturwerk Weißenseifen" in den nächsten Tagen keine Grenzen gesetzt.

Vergangenen Donnerstag in der Künstlersiedlung Weißenseifen: Die große Halle auf dem Gelände füllt sich mit Gästen. Kinder stellen sich mit Geigen auf und warten ungeduldig auf das Zeichen: Endlich läutet Christiane Hamann, Kunstpädagogin und Organisatorin der Veranstaltung, draußen mit einer Glocke und begrüßt die Besucher. Die Kinder setzen selbst gemalte Masken auf und beginnen mit ihrem Geigenspiel. "Weißenseifen ist eine kleine Oase der Kunst, die sich in diesen Tagen für die Öffentlichkeit öffnet", stellt Aloysius Söhngen, Bürgermeister und Schirmherr des "Kulturwerks Weißenseifen", wenig später in seiner Eröffnungsrede fest. Bereits zum zweiten Mal haben die Besucher die Möglichkeit, Kunst vor Ort nicht nur zu betrachten, sondern vor allem auch selbst zu machen: Es werden Kurse im Kupfertreiben, Korbflechten, Maskenbauen, Plastizieren, Zeichnen oder Steinbildhauen angeboten. "Ich bin vor allem wegen des Flechtkurses hergekommen", erzählt Michelle Grosbusch aus Luxemburg, während sie unter der fachmännischen Anleitung von Dieter Eck versucht, die etwas widerspenstigen Weidenäste in die Form eines Sternes zu bringen. Während Hamann den Besuchern bei einer Führung den Skulpturengarten erläutert, begegnet man immer wieder Menschen, die mit Papier und Stiften bewaffnet, einer rot markierten Route folgen. Es sind die Teilnehmer der ersten "Weißenseifener Kunst-Rallye", die auf diese spielerische Art und Weise die Künstlersiedlung kennen lernen. Zwischendurch treffen sich einige der Besucher im "Lauben Café" von Maria Herkes und verarbeiten ihre Eindrücke: "Ich bin richtig hin und weg", entfährt es Adelheid Reuter aus Bitburg, "da wohnt man so nah an einem solch tollen Ort, und man weiß es nicht einmal." Die anderen Besucher am Tisch, die es sich bei Kaffee und hausgemachtem Kuchen gemütlich gemacht haben, stimmen einhellig zu. Das hört Hamann natürlich gern: "Ich freue mich sehr, dass wir mit unserer Veranstaltung auch die Menschen in der Region erreichen und ihnen unsere Art zu leben und unser künstlerisches Schaffen näher bringen können." "Wir sind mit Sicherheit nicht zum letzten Mal hier gewesen", sind sich Adelheid und Gerd Reuter aus Bitburg einig. Infos beim Kulturwerk Weißenseifen, Telefon 06594/883. Die Ateliers sind noch bis Sonntag, jeweils von 10 bis 18.30 Uhr, geöffnet. In die laufenden Kurse kann man jederzeit noch nachträglich "einsteigen".

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