Kyllburg soll wieder aufblühen

KYLLBURG. Pädagoge, Antik-Fan und neuerdings auch Kommunalpolitiker: Alois Keppers (Bürger für Kyllburg - Liste Keppers) will am 13. Juni Stadtbürgermeister werden.

Das Barockhaus in der engen Bademer Straße ist ein Schmuckstück. Sein Schmuckstück. Alois Keppers, der aus Schloßheck stammt und lange in Pittenbach (Verbandsgemeinde Prüm) wohnte, hat das historische Gebäude mit der charakteristischen Sandstein-Fassade 1996 gekauft und aufwändig renoviert. "Ich habe auf den ersten Blick gewusst: Das ist es! Eine ideale Umgebung für meine alten Möbel", erinnert sich Keppers. Ihn reizt auch die Verbindung zwischen alter Bausubstanz und moderner Wohnkultur. Das Motto "Der Baukunst zuliebe" hat sich die Gemeinschaft der Förderer der Deutschen Stiftung Denkmalschutz auf die Fahnen geschrieben, deren Mitglied Keppers ist. Den Besucher der Privatgemächer beeindrucken mächtige Ölgemälde, wuchtige Schränke und Sekretäre mit Schnitzereien. Holzfiguren und Krüge thronen über offenem Mauerwerk. Lederbezogene Stühle verbreiten das Flair prächtiger Schloss-Einrichtungen. "La belle Epoque" heißt das Antikwarengeschäft, das Keppers nebenbei betreibt. Die Jugendstilzeit um 1900 war die Blütezeit von Kyllburg. Und zum Erblühen der Stadt will der Kandidat durch politische Weichenstellungen künftig verstärkt beitragen. So wie durch Eigenleistung in Malberg, wo er die Urkirche kaufte und generalsanierte. Dort will Keppers künftig historisches Baumaterial wie Eisenbeschläge zum Verkauf anbieten. In seiner Freizeit liest Keppers gerne Magazine und Tageszeitungen. Im TV versuchte er mit manchem kritischen Leserbrief, Verantwortliche wachzurütteln. Trotz seiner Rolle als Herausforderer des Amtsinhabers reklamiert Keppers für sich einen hohen Bekanntheitsgrad. Der "Mann mit dem Hut" organisierte Flohmärkte und war zwölf Jahre Geschäftsführer des Vereins "Lernen fördern" in Prüm. An das Studium zum Grund- und Hauptschullehrer hatte er ein Sonderpädagogik-Studium angeschlossen. Seit 1973 unterrichtet er an der Albert-Schweitzer-Schule für Lernbehinderte in Prüm, die im Astrid-Lindgren-Förderzentrum aufging. Neben den Schwerpunkten Sport und Werken übernimmt Keppers die so genannte Förderambulanz an anderen Schulen. Dort kümmert er sich um Kinder, die teilweise Lernprobleme haben. Der 58-Jährige ist geschieden und hat einen Sohn. "Ich sage den Leuten die Wahrheit ins Gesicht", beschreibt Keppers seine Art. Gegen den Strich gehen ihm "Seilschaften und Vetternwirtschaft", die er in Kyllburg nicht vermutet hatte: "Viele versuchen, Missstände schön zu reden. Wir brauchen wieder mehr Gradlinigkeit, Aufrichtigkeit und Bürgerbeteiligung." Das TV -Forum zur Stadtbürgermeisterwahl beginnt am Dienstag, 8. Juni, um 19.30 Uhr im Haus des Gastes in Kyllburg.

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