Landesgartenschau 2022: Entscheidung verzögert sich um eine weitere Woche

Bitburg/Mainz · Vor den Sommerferien, nach den Sommerferien, heute und nun doch erst nächste Woche: Die Landeregierung zögert den Termin, an dem sie entscheiden will, wo die Landesgartenschau 2022 stattfindet, erneut heraus. In Mainz gibt es zu den unterschiedlichen Konzepten der vier Bewerber noch immer offene Fragen.

Für Bitburg und die Eifel steht viel auf dem Spiel. Lokalpolitiker, Einwohner und mit Sicherheit auch die heimische Gastronomie und Tourismusbranche erwarten mit Hochspannung die Entscheidung zur Landesgartenschau 2022.

Für deren Ausrichtung hat sich die Stadt Bitburg gemeinsam mit dem Eifelkreis Bitburg-Prüm neben drei weiteren Städten aus Rheinland-Pfalz beworben. Doch wer sich die Entscheidung für den heutigen Tag, an dem sie nach Angaben des Wirtschaftsministeriums eigentlich hätte fallen sollen, gewünscht hat, wurde enttäuscht. Denn der Termin wurde abgeblasen und verschoben - und das nicht zum ersten Mal. Bereits mehrfach hat das Kabinett den Tag der Entscheidung hinausgezögert - was zum Teil in der Regierungsbildung und davon ausgelösten Veränderungen in den Ministerien gründete.Minister müssen beraten

Doch nun hört man aus Mainz ein anderes Argument: "Einige Minister haben noch Beratungsbedarf", erklärt Susanne Keeding, Pressesprecherin des Wirtschaftsministeriums. Sie könne nicht genau sagen, welcher Minister oder welche Ministerin das sei, jedenfalls würde sich die Entscheidung verzögern. Keeding: "Wir hoffen nur um eine Woche, sodass die Landesgartenschau am Dienstag, 20. September, auf der Tagesordnung der nächsten Sitzung des Ministerrats stehen könnte." Torschlusspanik scheint in Mainz jedenfalls nicht zu herrschen.

Doch was ist die genaue Ursache? Der TV hat nachgefragt: "Es gibt noch Beratungsbedarf, weil die Konzepte der Bewerber so unterschiedlich sind", erklärt Keeding. Wer hätte das gedacht und hat man denn in Mainz mit vier gleichartigen Bewerbungen gerechnet? "Nein", sagt Keeding, "aber auf der einen Seite haben wir die beiden Bewerber Bad Kreuznach und Bad Neuenahr-Ahrweiler mit bestehenden Parks und Grünanlagen und auf der anderen Seite die beiden Städte Neuwied und Bitburg mit ihren Konversionsflächen."

Diese Aufspaltung der Bewerber in zwei Lager scheint den Ministern die Entscheidung schwer zu machen.
Zudem seien die Bewerbungsleitlinien und Kriterien sehr umfassend, sagt Keeding. Und wenn ein Minister sage, er möchte noch gerne mehr wissen, erklärt Keeding, dann werde die Entscheidung halt verschoben. "Das ist nicht ungewöhnlich." Nur lässt man die Bewerber dann halt länger zappeln. Liegen die Nerven blank, oder bleiben sie cool?

Der TV hat die Kandidaten aus der Eifel gefragt, wie sie die erneute Terminverschiebung so wegstecken. "Es ist zwar dumm, wenn es sich weiter verzögert, aber wir können jetzt nichts mehr machen, außer abwarten", sagt Bitburgs Bürgermeister Joachim Kandels. "Was ich aber daraus lese ist, dass es bei den starken Bewerbern eine knappe Entscheidung wird", sagt Kandels, "die in Mainz machen es sich nicht leicht." Und der Landrat? Wird der nicht langsam nervös? "Es ist gut", sagt Joachim Streit, "wenn sich der Ministerrat tiefgehend mit den Bewerberstädten beschäftigt. Das spricht für eine Sachentscheidung. Gut Ding will Weile haben." Wie gut die Geschichte für Bitburg und den Eifelkreis ausgeht, erfahren wir also - wenn in Mainz bis dahin Klarheit herrscht - am Dienstag, 20 September. cmoMeinung

Kommt Zeit, kommt Rat!Wenn es den Ministern zur Bildung einer sachlich fundierten Meinung gereicht, sei ihnen noch weitere Bedenkzeit vergönnt. Dem glücklichen Gewinner bleibt mit sechs Jahren noch genügend Vorbereitungszeit, alle Vorkehrungen für die Ausrichtung der Landesgartenschau 2022 zu treffen. Wenn der Beschluss des Ministerrats plausibel und fair ausfällt, soll es auf einige Wochen oder Monate, um die sich der Entscheidungsprozess in die Länge zieht, nicht ankommen. c.moeris@volksfreund.de

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