Landpartie mit Weihbischof Ackermann

Die Katholische Landvolkbewegung (KLB) in der Diözese Trier hatte zur Landpartie mit Weihbischof Dr. Stephan Ackermann eingeladen. Am Tage wurden zwei Betriebe besichtigt, am Abend stellte sich der Geistliche den Fragen von TV-Redakteur Marcus Hormes bei einer Podiumsdiskussion im "Gasthaus Hoffman" in Kruchten.

 Weihbischof Dr. Stephan Ackermann (Zweiter von links) warb um Verständnis dafür, dass die Organisation der Kirche ihre Strukturen der tatsächlichen Wirklichkeit anpassen muss. Zudem auf dem Podium: TV-Redakteur Marcus Hormes, Susanne Läsch-Densborn und Christoph Ewertz (von links). TV-Foto: Rudolf Höser

Weihbischof Dr. Stephan Ackermann (Zweiter von links) warb um Verständnis dafür, dass die Organisation der Kirche ihre Strukturen der tatsächlichen Wirklichkeit anpassen muss. Zudem auf dem Podium: TV-Redakteur Marcus Hormes, Susanne Läsch-Densborn und Christoph Ewertz (von links). TV-Foto: Rudolf Höser

 Weihbischof Dr. Stephan Ackermann besichtigte den Schweinemastbetrieb Hommertgen in Rittersdorf. TV-Foto: Josef Tietzen

Weihbischof Dr. Stephan Ackermann besichtigte den Schweinemastbetrieb Hommertgen in Rittersdorf. TV-Foto: Josef Tietzen

Kruchten. Es war eine beeindruckende Tagesreise. In dieser Einschätzung herrschte Einigkeit unter Teilnehmern und Organisatoren. KLB-Vorsitzender Rudolf Meyer hatte die offene Veranstaltung mit Weihbischof Dr. Stephan Ackermann organisiert. Es wurde der Schweinemastbetrieb Hommertgen in Rittersdorf besichtigt. Die Situation der Schweinehalter wurde erörtert. Im Betrieb Borman in Biesdorf stand die Problematik der Milchviehhaltung im Mittelpunkt. Im Kloster Biesdorf fanden alle die Stille, eine Vesper in der Kapelle zu feiern. Das Abendessen fand im Gasthaus Hoffmann in Kruchten statt. Dort folgte am Abend die Podiumsdiskussion, die von TV-Redakteur Marcus Hormes moderiert wurde. Der fragte den Weihbischof nach seinem Eindruck. "Als Erstes ist mir aufgefallen, dass die Betriebe eine enorme Größe erreicht haben. Aus meiner Jugend kenne ich das anders. Beeindruckt bin ich von dem Engagement, mit dem die Familien sich in ihren landwirtschaftlichen Betrieben engagieren", sagte der Bischof. Michael Horper, Vorsitzender des Kreisbauernverbandes Bitburg-Prüm: "Die Konzentration wird sich weiter fortführen, der Druck wird sich weiter erhöhen. Aber dennoch: Die Bauernfamilien werden das auch in den nächsten Generationen schaffen."Christoph Ewertz, Geschäftsführer der Katholischen Landjugendbewegung (KLJB), sprach davon, dass es notwendig ist, den ländlichen Raum für die Jugend attraktiver zu machen. "Nur wenn sie einen Anreiz haben, hier zu blieben, werden sie auch bleiben", sagte Ewertz. Susanne Läsch-Densborn, Regionalvorsitzende des Landfrauenverbandes, stellte fest: "Die Betriebe stehen und fallen mit den Frauen. Es wird zukünftig schwierig, junge, hochqualifizierte Frauen für ein Leben in der Landwirtschaft zu begeistern."Im Blickpunkt der Diskussion war auch der Beitrag der Kirche zur Förderung einer lebendigen Gemeinschaft auf dem Lande. "Der Glaube ist die Sache einer freien Entscheidung. Dorfleben und christliches Leben waren in der Vergangenheit deckungsgleich. Das ist heute nicht mehr so. Gläubigkeit und personelle Ressourcen haben abgenommen. Wir müssen versuchen, die Strukturen der tatsächlichen Wirklichkeit anzupassen", sagte Ackermann.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort