Landrat tut Gutes und redet nicht darüber

BITBURG. (lars) Kritik vor allem an der Informationspolitik von Landrat Roger Graef im Vorfeld seiner USA-Reise ist im Kreistag laut geworden.

An der Tatsache, dass Landrat Roger Graef zusammen mit einer Delegation von Bürgermeistern und Landräten aus verschiedenen Bundesländern, die amerikanische Militäreinrichtungen in ihren Kommunen beherbergen, in die USA reist, um für den Erhalt der Standorte zu werben, ist grundsätzlich nichts einzuwenden. Darin waren sich die Mitglieder des Kreistags mit Ausnahme der Grünen einig. Die Grüne Rosi Biwer bezeichnete die gesamte Fahrt, bei der der Landrat, der Speicherer VG-Bürgermeister Rudolf Becker und die Ortsbürgermeister Klaus Rodens (Spangdahlem) und Erhard Hirschberg (Speicher) in Washington mit teils hochrangigen amerikanischen Politikern zusammengetroffen waren ( der TV berichtete ), als "unnötig wie einen Kropf". Dagegen kritisierten Monika Fink (SPD), Dieter Müller (FWG) und Marie-Luise Niewodniczanska (FDP), dass Graef im Vorfeld der Reise kein Kreisgremium über seine Pläne informiert hatte. Am schärfsten waren dabei Finks Angriffe. Sie verwies darauf, dass sogar versucht wurde, den SPD-Antrag zur Aussprache über die Reise von der Tagesordnung des Kreistages fernzuhalten. Dies zeige erneut, wie groß der Verbesserungsbedarf, was Offenheit angehe, an der Kreisspitze sei. CDU-Fraktionschef Michael Billen lobte dagegen den Einsatz der Eifeler Kommunalpolitiker und dankte dem Kaiserslauterer Oberbürgermeister Bernhard Deubig, der die Fahrt initiiert hatte. Durch die Gespräche in der amerikanischen Hauptstadt sei das Klima verbessert worden. Graef selbst verteidigte noch einmal seine Reise, bei der es nicht um Außenpolitik, sondern um kommunale Interessenvertretung gegangen sei. Zudem seien Außen- und Verteidigungsministerium informiert gewesen, sagte der Landrat. Anders als in Teilen des Kreistages sei die initiative in Berlin jenseits von Parteizugehörigkeit begrüßt worden.

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