Langer Atem hilft nicht nur bei Feuer

Bitburg · Wenn es im Bitburger Land brennt, werden oft Veteranen in Bewegung gesetzt. Denn ein Großteil der Feuerwehrfahrzeuge hat bereits ein Vierteljahrhundert Straßenerfahrung hinter sich. Die VG-Verwaltung hat nun ein Konzept erarbeitet, wonach bis 2021 rund drei Dutzend Fahrzeuge ausgetauscht oder ergänzt werden sollen.

 So alt wie dieses Löschfahrzeug im Museum in Hermeskeil sind die Feuerwehrautos in der VG Bitburger Land zwar noch nicht, aber sie sollen in den nächsten Jahren durch neue ersetzt werden. TV-Foto: Archiv/Klaus Kimmling

So alt wie dieses Löschfahrzeug im Museum in Hermeskeil sind die Feuerwehrautos in der VG Bitburger Land zwar noch nicht, aber sie sollen in den nächsten Jahren durch neue ersetzt werden. TV-Foto: Archiv/Klaus Kimmling

Foto: klaus kimmling (kik), Klaus Kimmling ("TV-Upload kimmling"

Bitburg. Knapp 19 Jahre - so alt sind die Feuerwehrfahrzeuge in der VG Bitburger Land im Durchschnitt. Das gute ist, dass die Autos für ihr Alter in der Regel in einem recht guten Zustand sind und darüber hinaus meist auch wenig Kilometer auf dem Buckel haben. Problematisch wird es allerdings ab einem gewissen Alter mit der Ersatzteilbeschaffung. Ganz abgesehen davon, dass manche Gefährte in der VG eher als Oldtimer denn als ein Einsatzfahrzeug wahrgenommen werden.
Älter als 25 Jahre


So gibt es im Bitburger Land fast 20 Autos, die älter als 25 sind. Und einige davon stammen sogar aus den frühen 80er Jahren. Da die Anschaffung neuer Fahrzeuge vom Land bezuschusst wird und es bei den Fördermitteln landesweit einen Antragsstau gibt, benötigt die VG Bitburger Land - genau wie alle anderen Kommunen - einen langen Atem.
Laut Verwaltung dauert es gut fünf Jahre, bis ein Förderantrag bewilligt wird. Für die Verbandsgemeinde bedeutet das zum einen, dass sie die zu erwartenden Zuschüsse meist vorfinanzieren muss, und zum anderen, dass sie bei den Fahrzeuganschaffungen einige Jahre im Voraus planen muss.
Aus diesem Grund hat die VG nun ein Fahrzeugbeschaffungskonzept für den Zeitraum 2016 bis 2021 erstellt. Darin aufgeführt sind rund 30 Feuerwehrautos und -anhänger, die in den kommenden fünf Jahren angeschafft werden sollen. Knapp drei Millionen Euro Investition sind dafür veranschlagt. Der Anteil des Landes liegt laut Konzept bei insgesamt 880 000 Euro, wobei das nur die Fälle sind, in denen (nach derzeitigem Stand) mit einem festen Zuschuss gerechnet wird. Bei den übrigen Anschaffungen wird mit Zuwendungen aus der pauschalen Feuerschutzsteuer gerechnet, sodass der Beitrag des Landes unterm Strich deutlich höher sein dürfte.
Im VG-Rat wurde die Umsetzung des Konzepts kürzlich einstimmig beschlossen - jedoch mit Einschränkungen. Statt bis 2021 soll das Konzept zunächst nur bis 2017 umgesetzt werden, um dann für die weiteren Jahre auch die strukturellen Veränderungen, die sich bis dahin ergeben oder zumindest andeuten könnten, zu berücksichtigen. So wurde im VG-Rat vor knapp einem Jahr eine Bestandsaufnahme des Feuerwehrwesens im Bitburger Land präsentiert. Und als Eckpunkt für die weitere Entwicklung der Wehren wurde eine Förderung von kleineren Feuerwehreinheiten auf freiwilliger Basis angestrebt.
Der VG-Rat hat die Verwaltung deshalb in seiner jüngsten Sitzung damit beauftragt, im kommenden Jahr ein Gesamtkonzept vorzulegen, bei dem nicht nur die Anschaffung von Fahrzeugen, sondern auch die strukturelle Entwicklung berücksichtigt wird. Damit soll beispielsweise verhindert werden, dass Fördermittel für Einsatzfahrzeuge von Wehren beantragt werden, die in dieser Form in einigen Jahren unter Umständen gar nicht mehr bestehen.
Extra

Für 2016 und 2017 sind laut Konzept Anschaffungen für die Wehren Fließem, Meckel, Sülm, Wolsfeld, Messerich-Birtlingen, Wißmannsdorf, Biersdorf, St. Thomas, Kyllburg und Dudeldorf geplant beziehungsweise bereits umgesetzt. Mehr als 1,5 Millionen Euro sind dafür veranschlagt, der Zuschuss des Landes liegt bei einer halben Million Euro. Die teuersten Anschaffungen sind dabei ein so genanntes Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (300 000 Euro) und ein Tanklöschfahrzeug (255 000 Euro) für Wolsfeld sowie ein Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (300 000 Euro) für Biersdorf. Sowohl die Einrichtung in Wolsfeld als auch die in Biersdorf, die derzeit baulich erweitert wird, sind Stützpunktwehren, die aufgrund ihrer Ausstattung eine überörtliche Funktion haben. uhe

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