Langsam läuft die Zeit davon

PRÜM. Die Aktivität zur Anschaffung zweier Schnee-Kanonen für die Wolfsschlucht entwickelt sich zum lupenreinen Rohrkrepierer. Wenn nicht noch ein Wunder geschieht, wird der Wasserspeicher in diesem Jahr nicht mehr gebaut.

Eigentlich wollten die Aktivisten des Ski-Klubs (SK) Prüm noch in diesem Jahr den großen Coup landen. Doch daraus wird wohl nichts. "Langsam aber sicher läuft die Zeit davon", sagt SK-Chef Oliver Arimond. Er wie sein Mitstreiter Dieter Nahrings haben zur Kenntnis nehmen müssen, dass zum Bau des Wasserspeichers noch nicht genügend Geld vorhanden ist. 25 000 Euro fehlten, um den Anfang zu machen, dabei sehe es mit dem Baurecht ganz gut aus. Nach den ersten Vorbescheiden sei man durchaus zuversichtlich, die erforderlichen Genehmigungen zu erhalten.Erste Begeisterung etwas verflogen

Nicht auf besonders fruchtbaren Boden gefallen ist bisher unterdessen der Aufruf des Klubs an die Wirtschaftsbetriebe im Prümer Land, die Initiative finanziell zu unterstützen. "Wir warten noch auf positive Rückmeldungen", sagt Oliver Arimond. Doch der hat zwischenzeitlich erkannt: "Die erste große Begeisterung ist wohl etwas verflogen."Nach der einen oder anderen Irritation hat es vor einigen Wochen weitere Gespräche mit den Prümer Bürgermeistern Aloysius Söhngen (CDU) und Hansgerd Haas (FWG) gegeben. Ziel: Die Kommune für eine Trägerschaft des Projekts zu gewinnen, um an öffentliche Fördertöpfe heran zu kommen. Wer letztendlich der Bauherr werden könnte, ist laut Arimond noch nicht entschieden. "Aber ohne Wasserspeicher nützen uns die besten Kanonen nichts", bringen Nahrings und Arimond die derzeitige Situation auf den Punkt. Wenn Geld vorhanden sei, könne man den Bagger bestellen, wenn es einen Top-Winter gäbe, würde die Sache einschlagen wie eine Bombe, und wenn man was Vernünftiges machen wolle, brauche man aber Geld. Also: Immer wieder "Wenn".Wie es aussieht, wird sich der Ski-Klub Prüm in diesem Jahr demnach erneut mit der Minimal-Lösung zufrieden geben müssen. Das heißt: zwei Maschinen leihen und "beischneien" mit Wasser, das direkt aus dem Netz kommt. Denn mit dieser Variante ist es laut Oliver Arimond natürlich nicht möglich, den kompletten Hang pistensicher zu machen.Eine endgültige Entscheidung, ob noch in diesem Jahr mit der großen Lösung zu rechnen ist, fällt Mitte Oktober. Fest steht allerdings schon jetzt: Aus öffentlichen Töpfen ist noch nichts zu holen.Stadtbürgermeister Hansgerd Haas hat indes Unterstützung signalisiert. Die Kommune sei durchaus bereit, eine Rolle zu spielen. Dennoch gab sich Haas ausgesprochen zugeknöpft: "Der Ski-Klub muss auch ein Konzept haben." Und: "Über Sachen, die in der Schwebe sind, kann ich nichts sagen."Ob künftig auch eine Zusammenarbeit mit dem Zweckverband (ZV) Schwarzer Mann möglich ist, schließt ZV-Chef Aloysius Söhngen nicht aus. Erst aber müsse man die Winter beobachten, in denen beigeschneit werde.

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