Lebensmut weitergeben

BITBURG/PRÜM. (ttl) Manfred Ritter aus Gesotz engagiert sich für die Fördergemeinschaft Querschnittsgelähmter (FGQ). Hilfe Suchenden spendet er Lebensmut und gibt Ratschläge.

An den 11. Juli 1987 erinnert sich Manfred Ritter genau. "Morgens stand ich noch in der Backstube, mittags lag ich schon im Krankenhaus", sagt Ritter. Diagnose: Querschnittslähmung. Alles ging so unsagbar schnell. Er war mit seinem Motorroller unterwegs und wollte nach links abbiegen. Die Sonne blendete ihn. Dadurch übersah Ritter ein Auto. Dunkelheit. Der damals 26-Jährige lag im künstlichen Koma. Nach vier Tagen Bewusstlosigkeit erwacht Ritter. Dann standen sie alle vor ihm: der Chefarzt, die Krankenschwester und ein Psychologe. Und Ritter ahnte es. Infolge des Unfalls hatte er ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten und war querschnittsgelähmt. Sich aufgeben war aber nicht seine Sache. Nach sechs Wochen Klinik- und elf Monaten Querschnittszentrum-Aufenthalt konnte er im Rollstuhl wieder komplett selbstständig am Leben teilnehmen. Zu verdanken hat er sein neues Leben guten Ärzten, die ihm immer wieder Mut zugesprochen haben. "Ich wollte nicht jammern, es gab Menschen auf meinem Lebensweg, die hatten ein viel schwereres Schicksal zu tragen", sagt er. Seinen Lebensmut gibt er seit 2004 an andere Querschnittsgelähmte weiter. Seitdem arbeitet Ritter aktiv bei der FGQ mit. Er betreut die FGQ-Kontaktstelle Eifel und kümmert sich im Speziellen um Querschnittsgelähmte und ihre Angehörigen. Viele wissen nicht, wie sie mit einer Querschnittslähmung weiterleben können. Genau da setzt Ritter an. Er gibt wichtige Tipps zum Umbau der Wohnung, zu Versicherung und Zuschüssen. Sehr wichtig ist für ihn die Betreuung der Angehörigen. "Für sie bricht eine Welt zusammen", sagt Ritter. Ihnen und den Querschnittsgelähmten will er Hoffnung geben und zeigen, dass ein Leben im Rollstuhl lebenswert ist. Das beste Beispiel hierfür ist er selbst.

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