Letzte Bilanz mit guten Zahlen

Lauter gute Nachrichten ließ die Raiffeisenbank östliche Südeifel bei der letzten Vertreterversammlung vor der Fusion mit der Volksbank Bitburg verlauten. Nur Vorstandsvorsitzender Holger Klein verlässt die neue Bank. Strategische Differenzen innerhalb des Vorstandes seien der Grund dafür.

Bitburg/Dudeldorf. (zad) Die Dudeldorfer "Lion Pipes and Drums" intonierten schottische Highland-Hymnen, und die Mädels der Showtanzgruppe sorgten nach der Labung der 220 Gäste am reichlich gedeckten Büffet für Entspannung vor dem geschäftlichen Teil der Vertreterversammlung der Raiffeisenbank östliche Südeifel (Rös) in der Gemeindehalle in Herforst.

"Lasst uns den Abend nicht als Beerdigung unserer Bank sehen, sondern feiern wir die Fusion", schloss Hans-Josef Jakoby, Aufsichtsratsvorsitzender der Rös, die letzte Vertreterversammlung der Bank vor der Fusion mit der Volksbank Bitburg.

Selbst ein kleiner Wermutstropfen konnte die gelöste Stimmung nicht vergällen. Im Vorfeld des Abends hatte es Unmut darüber gegeben, dass der Rös-Vorstand Holger Klein die fusionierte Bank verlässt. Im November hatte das noch anders ausgesehen. Holger Klein hatte immer für die Fusion geworben. Unterschiedliche Auffassungen über die strategische Ausrichtung der neuen Bank seien der Grund für seinen Abschied. "Ich halte es für die beste Lösung - für die Bank und mich selbst", sagte Holger Klein und wehrte sich danach gegen Kritik ob seines überraschenden Wegganges. "Mir ist zu Ohren gekommen, dass versucht wird, den Aufsichtsrat und mich selbst öffentlich zu diffamieren. Ich werde den Ruf der Bank schützen. Wenn diese Anschuldigungen nicht enden, behalte ich mir vor, die Staatsanwaltschaft einzuschalten", sagte Klein.

Klein arbeitet künftig als Unternehmensberater



Er werde sich als Berater in den Dienst von Unternehmen in der Großregion stellen. Als aus der Luft gegriffen bezeichnete er gegenüber dem Trierischen Volksfreund Gerüchte über eine angebliche Millionen-Abfindung. Schulterzucken hingegen beim Fusionspartner. "Wir hatten uns das anders vorgestellt. Das ist Kleins persönliche Entscheidung", sagte Peter Bersch, Vorstandssprecher der Volksbank Bitburg.

Dabei blieb es, denn der positive Geschäftsbericht milderte schlagartig die Anspannung. Mit freudigen Botschaften aus dem Geschäftsbericht deutete Edwin Jacobs, bisher Vorstandsmitglied der Rös, an, dass die Rös in der neuen Konstellation gesund positionieren werde. Jacobs kümmert sich in der fusionierten Bank um das Geschäftsfeld der Unternehmensnachfolge.

Von 22 000 Bewohnern des Geschäftsgebietes seien 14 000 Kunden der Rös - jeder Dritte. "Das zeigt das große Vertrauen in unsere Bank", zeigte sich Edwin Jacobs zufrieden. Zudem konnte 2009 die Bilanzsumme um sechs Millionen Euro auf 189 Millionen Euro gesteigert werden.

Trotz der wirtschaftlich schwierigen Situation konnte die Bank Kredite in Höhe von 141 Millionen Euro herausgeben. "Damit stützen wir die Wirtschaft unserer Region", sagte Jacobs. Das Vertrauen der Kunden habe man sich mit der Sicherheit der Einlagen verdient - 151 Millionen.

"Unser Geschäftsmodell ist sicher. Noch nie ist eine Genossenschaftsbank pleitegegangen", so Jacobs. Der erwirtschaftete Jahresüberschuss beträgt 264 000 Euro. Davon werden 174 000 an die Mitglieder ausgeschüttet. Wie in den beiden Jahren zuvor liegt die Dividende bei fünf Prozent.

Zufriedenheit bei der Genehmigung des Jahresabschlusses. Einmütig hoben die Anwesenden ihre Stimmkarten.

Überall war zu hören, dass die Mitarbeiter der beiden Banken schon jetzt gut zusammenarbeiten. "Da ist echter Teamgeist entstanden", sagte Hans-Josef Jakoby.

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