Für die Familie Martens, die den Kunststall in Kronenburg betreibt, bildet der Baum eines der zentralen Bildmotive. Schon vor ihrer Studienzeit haben sich Gisela und Wolfgang Martens mit dem Thema Baum auseinandergesetzt. Es setzt sich auch in ihren jüngsten Arbeiten fort. Ob als Einzelobjekt, in den Wald eingebunden oder als bewusster Kontrast zur Architektur: Der Baum ist jeweils ein kennzeichnendes Gestaltungselement. Wolfgang Martens bringt in seinen Arbeiten vielfach tiefere Gedankengänge zum Ausdruck, auch wenn sie nicht immer klar zutage treten. Das Naturstudium in der Ruhe der weiten Landschaft, sei es in seiner Heimat oder auf den Studienfahrten, zwingt ihn zu genauer Beobachtung und zur Verfeinerung seiner Bildsprache. Martens‘ Stärke ist die lebendige Strichführung. Eindrucksvoll sind die Kohle- und Kreidezeichnungen aus seiner Studienzeit. In der aktuellen Ausstellung zeigt er erneut eine große Bandbreite in seinen Werke. Dazu gehören naturalistische und sehr vereinfachte Baumdarstellungen, die mehr das Symbol Baum benutzen, um Inhalte oder Raumbeziehungen auszudrücken. Die reine Abbildung der Natur lehnt Wolfgang Martens entschieden ab. Die Arbeiten seiner Frau Gisela fallen durch ihre frischen Farben und durch die feinfühligen Zeichnungen auf. Die Landschaftsaquarelle vom Chiemgau und die Zeichnungen von der Provence zeigen ihre lebendige Bildführung. In der ausgefallenen Atmosphäre des alten Bauernhauses erhalten die Werke einen besonderen Reiz für den Betrachter. Ein Besuch im Kunststall lohnt sich immer wieder. Das Künstlerehepaar ist dabei ein offener Gesprächspartner. Die Ausstellung "Der Baum. Zeichnungen und Aquarelle von Gisela und Wolfgang Martens" ist vom 12. April bis 4. Mai im Kunststall Kronenburg zu sehen. Öffnungszeiten: mittwochs bis samstags von 10 bis 13 und von 15 bis 18 Uhr, sonntags von 11.30 bis 13 Uhr und von 15 bis 17 Uhr.