Lobbyisten sind sicher: Washington hört uns

SPEICHER. (scho) Bei der Eröffnung dieser Ausstellung über Eifeler Auswanderer in Speicher, "Let's go to America", sagte der Vorsitzende des Host Nation Council: "Wir wollten nie einen Berater in Washington engagieren." Damit spielte Michael Dietzsch auf die jüngste TV -Berichterstattung an.

Einen Kontakt-Knüpfer in Washington habe der Host Nation Council gar nicht nötig, betonte Vorsitzender Michael Dietzsch im Anschluss an die Eröffnung der Wander-Ausstellung "Let's go to America", die seit Freitag im Rathaus der Verbandsgemeinde Speicher zu sehen ist.Anders als im TV -Bericht über die jüngste Vorstands-Sitzung des Lobby-Vereins zu lesen war, seien nicht die geschätzten Kosten von rund 350 000 Euro der Grund, warum das Thema wieder vom Tisch sei. Schließlich zähle der Verein auch Bundespolitiker zu seinen Mitgliedern, die über das Auswärtige Amt und das Bundesverteidigungsministerium "hervorragende Kontakte nach Washington" haben, weshalb man keinen teuren PR-Berater brauche. "Das haben wir auch nie in Erwägung gezogen", betonte Dietzsch. Deshalb habe der Vorstand zudem entschieden, vorerst keinen Antrag auf die Anerkennung der Gemeinnützigkeit des Vereins einzureichen.Sicher sind sich die Lobbyisten - bei der Ausstellungs-Eröffnung dabei waren neben Verbandsbürgermeister Rudolf Becker unter anderem auch Michael Billen (CDU), Monika Fink (SPD) und Landrat Roger Graef -, dass in den nächsten Monaten in Washington wichtige Weichen für die Zukunft der Air Base Spangdahlem gestellt werden. "Deshalb wollen wir alles daran setzen, dass diese Weichenstellung pro Flugplatz Spangdahlem ausfällt", sagte Dietzsch. Der strategische Schwerpunkt der Vereinsarbeit in den kommenden zwei Jahren solle auf Projekten und Aktivitäten in der Region liegen, die "das gute Verhältnis zu den amerikanischen Freunden und die wirtschaftliche Bedeutung der Air Base für die Region" deutlich machten.Colonel Stephen Mueller sagte noch während der Ausstellungs-Eröffnung seine volle Unterstützung für die in der Vorstands-Sitzung erarbeiteten Vorschläge der Hostler zu: Geplant sind unter anderem gemeinsame Veranstaltungen zum amerikanischen Nationalfeiertag am 4. Juli sowie im Rahmen des Europäischen Folklore-Festivals in Bitburg. Darüber hinaus ist an eine Filmdokumentation über den Flugplatz Spangdahlem und an eine Internetplattform, die vor allem den "amerikanischen Mitbürgern" als Info-Börse dienen soll, gedacht. Nach einhelliger Meinung aller Vorstandsmitglieder, würden die Signale, die von diesen Vereinsaktivitäten ausgehen, in Berlin "und vor allem in Washington" wahrgenommen und verstanden werden, sagte Dietzsch.

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