Lust auf Verantwortung

Ein junger Mann wagt den Schritt nach vorne. Mit 24 Jahren ist Nico Steinbach aus Oberweiler der jüngste Bewerber um die SPD-Bundestagskandidatur im Wahlkreis 204. Er tritt beim Parteitag im November gegen Elke Leonhard (59) und Jens Jenssen (28) an.

 Die Zukunft fest im Blick: Nico Steinbach möchte im Bundestag einen neuen politischen Stil verkörpern. TV-Foto: Manfred Reuter

Die Zukunft fest im Blick: Nico Steinbach möchte im Bundestag einen neuen politischen Stil verkörpern. TV-Foto: Manfred Reuter

Bitburg. (mr) Sein Auftreten ist so, wie man es von einem Mann seines Fachs erwartet: gepflegter Anzug, perfekt gebundene Krawatte, dazu ein selbstbewusstes Lächeln sowie ein fester Händedruck. Der Bankfachwirt Nico Steinbach öffnet die Tür des Bitburger Volksbank-Beratungszimmers "Matzen", nimmt Platz und sitzt aufrecht. So aufrecht, wie er den Weg gehen möchte, der vor ihm liegt, und der ihn 2009 in den Deutschen Bundestag nach Berlin führen soll.

Für Immobilien und Finanzierungen ist Steinbach in der Bitburger Volksbank-Zentrale zuständig, wo er zurzeit nebenher ein Coaching für angehende Führungskräfte absolviert. Trotz der beruflichen Aufstiegschancen zieht es den ledigen Bankier in die Politik, für die er sich schon als Schüler interessiert hat. Als Beweis dafür dient die Tatsache, dass er bereits seit acht Jahren das SPD-Parteibuch besitzt. Seine "politische Orientierung mündete früh in der SPD", wie er dann mit breitem Lächeln erzählt und er Begriffe wie Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität besonders betont. "Die Starken helfen sich alleine, die Mehrheit aber braucht starke Vertreter", erklärt Nico Steinbach, dem nicht nur soziale Gerechtigkeit, sondern auch ein "friedvolles Miteinander" am Herzen liegen.

Erste kommunalpolitische Erfahrungen hat Steinbach zwischenzeitlich als stellvertretender Ortsvereinsvorsitzender Bitburg-Land-Nord und als Beisitzer im Kreisvorstand der SPD Bitburg-Prüm gesammelt. Zudem ist er Mitglied im Gemeinderat Oberweiler sowie in diversen Kreisausschüssen.

Mit beiden Beinen auf dem Boden



"Ich sehe mich als einer der jungen Generation. Ich möchte einen neuen politischen Stil verkörpern", sagt Steinbach zu seinem Antrieb, in die Politik zu gehen. Er sei eine Person, die mit beiden Beinen auf dem Boden stehe und nicht nur politisch, sondern auch gesellschaftlich Verantwortung übernehmen wolle. Die Beantwortung der Frage, wie groß er seine Chancen denn einschätze, sich gegen Elke Leonhard und Jens Jenssen durchsetzen zu können, fällt Steinbach alles andere als schwer: "Natürlich möchte ich den Wettbewerb gewinnen. Dafür kämpfe ich."

Zur Ypsilanti-Diskussion in Hessen hat sich Nico Steinbach seine Meinung längst gebildet. Normalerweise sei dies Sache des Landesverbands, doch es wäre ihm am liebsten, es käme erst gar nicht zu der Unterstützung durch die Linken.

Jedenfalls solle sich die SPD auf ihre eigenen Themen besinnen. Wichtig sei es an der Stelle dann auch, mit nicht zu vielen Theoretikern in den Parlamenten vertreten zu sein, sondern aus der beruflichen Erfahrung heraus und als Mensch Politik zu betreiben. Steinbach: "Ich bin mir ja auch nicht zu schade, auch mal eine Schubkarre in die Hand zu nehmen."

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