Luxemburger zähmen Hochwasser

BOLLENDORF (PC/utz) Eine Großbaustelle in Bollendorf-Pont lässt schon die Bewohner auf der "Grußwies" und auch die auf deutscher Seite hoffen. Seit Wochen bewegen Bagger und Schwerlaster Tausende Kubikmeter Erdreich an der Flußkrümmung der Sauer gegenüber der Burg Bollendorf.

Derzeit schauen die Bollendorfer hoffend hinüber auf die Luxemburger Seite nach Bollendorf-Pont. Dort bewegen Bagger und Laster Tausende Kubikmeter Erdmassen. Grund ist der Hochwasserschutz. Die Kommune Berdorf, zuständig für den luxemburgischen Ortsteil Bollendorf-Pont, lässt einen Hang auf 200 Metern Länge abtragen, damit die Wassermassen bei Überschwemmungen rascher abfließen können. Grundlage des Projekts waren Berechnungen, in denen man nach der Ursache des Rückstaus der Sauer gesucht hatte, die bei Hochwasser in die Keller und Erdgeschosse eindrang. Die Berdorfer hatten als Voraussetzung für das Projekt Land von der Kirchengemeinde St. Michael in Bollendorf gekauft. Untergrund lässt Wasser durch

Auch die Echternacher haben in drei Phasen Hochwasserprojekte umgesetzt: Tieferlegen des Flussbettes auf 200 Meter Länge, Errichtung einer Hochwasserschutzmauer und Lückenschlüsse am früheren Bahnkörper der Eisenbahn. Dennoch war das historische Hochwasser im 3. Januar 2003 in zwei Bereiche der Stadt eingedrungen und hatte große Schäden verursacht. Nicht anders in Bollendorf. Dort soll eine Hochwasserschutzmauer entlang des Sauerstadens errichtet werden. Allerdings bereitet der Ort den Planern Kopfzerbrechen, da der Untergrund sehr durchlässig ist und die Abflusswege des Oberflächenwassers noch zum Teil unbekannt sind. Beides wurde bei Erdbohrungen im Jahr 2001 untersucht, um zu klären, welche Vorkehrungen neben dem Damm getroffen werden müssen, um ein Abrutschen des Untergrunds zu vermeiden. Der Hochwasser-Damm bei Bollendorf verläuft auf der Linie der bisherigen Schutzmauer an der Sauer, mobile Elemente sollen im Überschwemmungsfall bereitstehen, um ihn zu erhöhen. Wann das nötige Geld vom Land für dieses Projekt kommt, ist noch unklar. Auf der Hochwasserschutz-Prioritätenliste im rheinland-pfälzischen Umweltministerium muss sich die Sauer-Region allerdings noch mit einem Verfolgerplatz zufrieden geben (der TV berichtete).

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