Magische Hände und ein Medium

IRREL. Waschen, schneiden, legen: 65 Friseurlehrlinge des gesamten Kammerbezirks stellten bei der Leistungsschau der Friseur-Innung Westeifel ihr Können unter Beweis. Dabei hatten Bitburger Lehrlinge die Nase vorn: Sie räumten die meisten Pokale ab.

Die Neue Mitte in Irrel scheint für die Friseur-Innung Westeifel ein gutes Pflaster zu sein. Ideale Voraussetzung fanden die Coiffeure dort bereits Anfang Oktober, als sie sowohl Frisuren als auch Mode präsentierten. In Irrel fand nun ein Leistungswettbewerb statt, an dem sich Lehrlinge der Friseur-Innungen Westeifel, Trier-Saarburg und Wittlich beteiligten.Branche hält an Meisterbrief fest

Um den Pokal der Kreissparkasse ging es für die Auszubildenden im ersten Lehrjahr. "Die Auszubildenden bekommen zu Beginn ihrer Lehre ein so genanntes Medium. Das ist ein Modellkopf mit Haaren, an dem die Nachwuchskräfte ohne Scheu alles ausprobieren können, was sie zu guten Friseuren werden lässt", sagt Obermeister Guido Wirtz. Und genau dieses Medium galt es für Berufsanfänger, zu gestalten. Erlaubt waren alle Hilfsmittel wie Fön, Bürsten, Accessoires, farbliche Veränderungen, Make-Up, Bekleidung und Schmuck. Während die Frisur "live" beim Wettbewerb gestaltet werden musste, durften die Bewerber das Make-Up und die Accessoires für ihr Medium Zuhause vorbereiten. 21 junge Damen stellten sich dem Wettkampf um den Kreissparkassenpokal. Am Ende setzte sich Hoda Majid vom Coiffeur Horst aus Bitburg vor Annika Raskopp vom Friseursalon Carmen Bender aus Schweich und Sabrina Stracke von Friseur Krüger (Bernkastel-Wehlen) durch. Stefanie Scholzen und Annika Mader folgten auf den Plätzen vier und fünf. Die Bewerber im zweiten Ausbildungsjahr kämpften um den Pokal der Volksbank Bitburg. Für sie galt es am Modell eine Damen-Fönfrisur zu erstellen. Dabei kam es vor allem auf die Umsetzung kreativer Ideen in einen entsprechenden Gesamteindruck an. Nelli Bier von Coiffeur Horst (Bitburg) gewann vor Heike Wagner, Salon Barz (Welschbillig), und Corinna Jäger, ebenfalls von Coiffeur Horst (Bitburg). Vierte wurde Stefanie Walter von Guido's Haarladen (Körperich) und Nadine Colling von Hairbox (Bitburg). Im dritten Wettbewerb ging es um den Pokal, den die AOK Bitburg-Prüm stiftete. Von den Lehrlingen des dritten Lehrjahres wurde erwartet, dass sie eine Frisur für einen besonderen Anlass inklusive Make-Up am Modell zaubern. "Auch das ist gut gelungen", stellte Kreishandwerksmeister Hermann Zahnen fest. Im Wettbewerb des Abschlussjahrgangs setzte sich Sabine Thiesen vom Creativ-Friseur-Team (Prüm) vor Anne-Katrin Schettgen vom Salon Alfons Beringer (Konz) und Judith Ischkum von Evi Thiel-Frisuren (Speicher) durch. Irene Brunner von Hin & Hair (Bitburg) sowie Ramona Dichter vom Friseursalon Marie-Luise Schilt (Echternacherbrück) belegten die Plätze vier und fünf. Im Wettkampf der Jungfriseure gewann Sabrina Hasani aus Bleialf vor Nathalie Färinas (Welschbillig) und Jessica Hoppe (Newel). Die Veranstalter und Juroren zogen eine positive Bilanz der Leistungsschau. Die sehr guten Ergebnisse zeugten von einem hohen Ausbildungsstand. Am Rande der Veranstaltung äußerte Guido Wirtz aber auch Kritik an der aktuellen Politik. Dass die Ausübung des Friseurhandwerks künftig auch ohne Meisterqualifikation möglich sein soll, erschüttere die Branche in den Grundfesten. "Auch die Ausbildungsplatzabgabe untergräbt die Ausbildungsbereitschaft. Viele Betriebe werden sich künftig von dieser Verpflichtung freikaufen und weniger Lehrstellen zur Verfügung stellen. Das Nachsehen haben die Jugendlichen", befürchtet Wirtz.

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