Mais leidet unter Feuchtigkeit

Bitburg/Wittlich/Daun · Sie macht den Bauern zu schaffen, die warme und feuchte Witterung. Die Maisernte verzögert sich, der Ertrag wird schlechter. Das bestätigen die Vorsitzenden der Bauern- und Winzerverbände Bernkastel-Wittlich, Bitburg-Prüm und Daun. Besser sieht es dagegen in diesem Jahr bei der Getreideernte aus.

Bitburg/Wittlich/Daun. "Die Maisernte ist nur zum Teil abgeschlossen", sagt Manfred Zelder, der Vorsitzende des Bauern- und Winzerverbands Bernkastel-Wittlich. Grund dafür ist nicht nur das derzeit feucht-warme Wetter. Auch das Frühjahr war zu feucht, so dass sich das Wachstum der Pflanzen insgesamt um etwa zwei Wochen verzögert hat. Landwirt Zelder selbst hat seine Ernte schon eingefahren, aber er weiß, dass in höheren Lagen noch viel Mais auf den Feldern steht.Einbußen erwartet


Das bringt für die Landwirte Nachteile mit sich. Denn wird der Mais zu spät geerntet, gibt das Qualitätseinbußen. Die sieht auch Helmut Daun, Vorsitzender des Bauern- und Winzerverbands Daun. Auch er sagt, dass nicht nur der feuchte Herbst, sondern auch das sehr feuchte Frühjahr schlecht für die Ernte war. Insgesamt rechnet Daun mit einer Einbuße von etwa einem Drittel beim Mais.
"Wir müssen den Mais vom Feld stehlen", so drückt es Michael Horper, Vorsitzender des Bauernverbands Bitburg-Prüm aus. Denn die feuchte Witterung macht es den Landwirten schwer, die Ernte einzufahren.Späte Ernte in den Höhenlagen


Horper selbst ist noch mit der Maisernte beschäftigt. Aber das ist in diesem Jahr nicht unproblematisch. Wenn es regnet, kann man die Felder schlecht mit Maschinen befahren.
Sobald es trocken werde und auch etwas Wind geht, seien die Äcker aber befahrbar, sagt Horper. Dann müsse man die Zeit nutzen zur Ernte. Schwierig sei es aber in diesem feuchten Herbst, die Straßen sauber zu halten.
Generell ist die Maisernte in den Höhenlagen in der Eifel oder im Hunsrück immer etwas später dran.
In anderen Bereichen verlief die Ernte in diesem Jahr besser. Besonders beim Getreide zeigt sich Zelder zufrieden. Hier konnte man auch auf moderne 7,50 Meter breite Erntemaschinen zurückgreifen, mit denen sich das Getreide zügig einfahren ließ.
Zu den Sorten, die hier angebaut werden, gehören vor allem Weizen, Hafer und Gerste. "Mit dem Korn hat es gepasst", bestätigt auch Helmut Daun für seinen Landkreis. Michael Horper ergänzt: "Die Getreideernte war durchschnittlich." Weltweit sei sie sogar sehr gut gewesen, so dass die Preise derzeit niedriger seien als im vergangenen Jahr.
Gute Nachrichten gibt es auch vom Raps. "Da hat der Herrgott es gut gemeint mit dem Wetter", sagt Horper zufrieden.Extra

Eifelkreis Bitburg-Prüm: Landwirtschaftliche Betriebe 1501, landwirtschaftlich genutzte Fläche in Hektar 78 436, Fläche pro Betrieb 52 Hektar, Prozent Ackerland 46,7, Grünland 53,2 Bernkastel-Wittlich: Betriebe: 1585, landwirtschaftlich genutzte Fläche 34 474, Fläche pro Betrieb 22 Hektar, Anteil Ackerland 46,1 Prozent, Grünland 44,3 Prozent, Rebflächen 9,6 Prozent. Vulkaneifelkreis: Betriebe 655, genutzte Fläche 31 467, Fläche pro Betrieb 48, Ackerland 29,6 Prozent, Grünland 70,3 Prozent. noj Quelle: statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, Daten vom Jahr 2010. noj

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