Martinshorn und Nebelmaschine

OBERWEIS. Einen ungewöhnlichen Nachmittag erlebten die Kinder des Kindergartens "Kleine Strolche" Oberweis. Gemeinsam mit der Freiwilligen Feuerwehr Oberweis wurde ein Brand simuliert, bei dem drei "vermisste" Kinder aus den vermeintlichen Flammen befreit werden mussten.

Um 14.51 Uhr läutet im Kindergarten "Kleine Strolche" die Alarmglocke: Dichter Rauch, erzeugt durch eine Nebelmaschine, dringt aus dem Turnraum. Sofort wird die Feuerwehr alarmiert, und die Erzieherinnen laufen mit den 42 Kindern, die sich zur Zeit in dem Gebäude befinden, ins Freie, um sich vor den vermeintlichen Flammen in Sicherheit zu bringen. Beim Nachzählen der Kinder stellt sich heraus, dass sich noch drei im Gebäude befinden müssen. Nur kurze Zeit später trifft die Freiwillige Feuerwehr aus Oberweis mit eingeschaltetem Martinshorn und Blaulicht sowie zwölf Einsatzkräften an Bord am Kindergarten ein. Reinhard Himpler, Wehrführer der Oberweiser Feuerwehr, gibt "seinen" Männern die Lage bekannt und teilt ihnen ihre Aufgaben zu: Es werden Schläuche verlegt und die Straße wird abgesperrt. Zwei Wehrleute ziehen sich so genannte Pressluftatmer an und dringen, ausgerüstet mit einer starken Lampe, in den Kindergarten ein um die vermissten Kinder zu finden und in Sicherheit zu bringen. Zielstrebig kämpfen sie sich in die vernebelten Räume vor und tragen die vermissten Kinder ins Freie. Dort werden sie von Feuerwehrmann und Krankenpfleger Klaus Manns fachmännisch erstversorgt. Gleichzeitig beginnen Wehrleute damit, Wasser auf das Gebäude zu spritzen, um den fiktiven Brand zu löschen. Damit die Feuerwehr für den Ernstfall gerüstet ist und auch die Kinder wissen, wie sie sich zu verhalten haben, wurde dieses Szenario im Oberweiser Kindergarten durchgespielt. Die Kinder waren auf diese Übung vorbereitet. Schon eine Woche vorher hatten sie, gemeinsam mit ihren Erzieherinnen, das Thema "Feuerwehr" im Kindergarten behandelt. "Die Kinder haben zum Beispiel gelernt, was die Feuerwehr neben dem Löschen von Bränden noch alles macht", sagte Adrianne Grey, Leiterin des Kindergartens. Am Tag der Übung wurde das Wissen der Kinder nochmals vertieft. Hermann Schilz, Wehrleiter der Verbandsgemeinde Bitburg-Land, erklärte den Kindern die Aufgaben der Feuerwehr und demonstrierte ihnen, wie leicht bestimmte Sachen im Haushalt Feuer fangen. Auch zeigte er ihnen, wie man einen Notruf richtig absetzt. "Die Kinder haben sich sehr für das Thema interessiert. Sie waren aber auch schon gut vorinformiert", lobte der Wehrleiter die Kinder und Erzieherinnen. Mit dem Ablauf der Übung war Schilz zufrieden. Auch für Reinhard Himpler ist diese Übung wichtig: "Wir planen, die Übung alle zwei Jahre zu wiederholen." Der Höhepunkt für die meisten Kinder war jedoch eine Fahrt mit dem Feuerwehrauto. Mariette, Lea, Julia und Eric waren davon ganz besonders angetan. Ausgerüstet mit einem Feuerwehrhelm durften die Kinder sogar selbst einmal löschen. Am Auto erklärte Schilz ihnen die Ausstattung und demonstrierte das Funkgerät. Zum Abschluss gab es für die Kinder und die Feuerwehrmänner, die sich eigens für diese Übung Urlaub nehmen mussten, einen gemeinsamen Imbiss im Kindergarten. Dieser ruhige Ausklang sei wichtig, damit sich die Aufregung der Kinder wieder lege, sagte Adrianne Grey.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort