Mauer macht Platz Platz

BITBURG. Ohne Mauer und dafür mit einem Arkadengang. So stellen sich die Planer die neue Stadthalle auf dem Gelände der Bitburger Brauerei vor. Der Vorentwurf für das Projekt fand breite Unterstützung im Stadtrat.

Hinter der Mauer auf dem Brauereigelände am Görenweg und an der Straße "An der Römermauer" sind bislang nur Parkplätze und eine Industriebrache zu finden. Bis Ende 2008 soll auf dem Gelände die neue Bitburger Stadthalle entstehen - die Brauereimauer wird dafür weichen. Sie macht unter anderem Platz für einen neuen, 1100 Quadratmeter großen Platz mit Querungshilfe Richtung Innenstadt. Auf nahezu durchweg positive Resonanz stieß der von Architekt Franz Rudolf Heinz in der Stadtratssitzung präsentierte Plan der neuen Halle und des Umfelds. Mit dem Beginn der Bauarbeiten rechnete er Anfang kommenden Jahres. Nur so sei es möglich, dass Halle und die Markenwelt der Bitburger Brauerei Ende 2008 gemeinsam eröffnet werden könnten. Möglicherweise zieht Tourist-Info ein

Vom neu gestaltetem Vorplatz mit seinem 3,5 Meter breiten Arkadengang samt Busvorfahrt sollen die Besucher in ein gemeinsames Foyer für Stadthalle und Bitburger Markenwelt geleitet werden. Dort wird in der Nähe auch der Cateringbereich untergebracht. In der darunter liegenden Ebene ist der Toilettenbereich für den Komplex geplant. Dank eines Aufzugs wird dieser Bereich auch behindertengerecht erschlossen. Das Zusammenspiel zwischen Unternehmen und Kommune soll sich auch positiv aufs Klima auswirken. Die Brauerei liefert Wärme und Kälte, mit der Foyer und Halle zumindest teilklimatisiert werden. Bei einer ebenfalls an der Südseite geplanten 200 Quadratmeter großen Fläche ist laut Bürgermeister Joachim Streit noch nicht klar, ob dort möglicherweise die Touristinformation ein neues Zuhause finden soll. Die Meinungen über den Umzug aus dem Gebäude in der Altstadt gingen innerhalb des Tourismus-Zweckverbands auseinander. Ihm gehören neben der Stadt die Verbandsgemeinden Bitburg-Land und Speicher an. Ebenfalls noch nicht geklärt ist, ob im Bereich der Einmündung des Görenwegs in die Straße "An der Römermauer" ein Wohn- und Geschäftshaus entsteht. Maximal 15 Meter hoch soll dieses Gebäude werden, die Stadthalle ist rund zehn Meter hoch, die Markenwelt samt neuem Bürotrakt erreicht 19 Meter. Unterhalb der Halle könnte auch die Einfahrt für eine Tiefgarage entstehen, sagte Franz Rudolf Heinz. Solch eine zusätzliche Parkmöglichkeit ist angesichts der Platzsituation durchaus wünschbar. Dem tragen die Planer bereits dadurch Rechnung, dass sie am Görenweg auf dem Gelände der Brauerei weitere Stellflächen bauen wollen. Der Lieferverkehr für Halle und Erlebniswelt soll über einen Andienungsbereich im Norden vonstatten gehen. Dort wird eine 4,50 Meter hohe Mauer entstehen. Damit wird das Geländegefälle ausgeglichen. Die Halle selbst soll 692 Quadratmeter groß werden und durch mobile Trennwände unterteilbar sein. Die Kosten für alle auf dem Brauereigelände geplanten Arbeiten liegen bei rund 20,7 Millionen Euro. Brauerei und private Investoren übernehmen davon rund 12,4 Millionen, die Stadt rund 8,4 Millionen Euro. Der städtische Anteil wiederum wird durch einen Landeszuschuss in Höhe von insgesamt rund 4,2 Millionen Euro teilweise abgedeckt. Nachdem der Bitburger Stadtrat den Vorentwurf des Bebauungsplans für den Bereich "Ecke Görenweg - Römermauer" mehrheitlich zugestimmt hat, beginnt nun das eigentliche Bebauungsplanverfahren.

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