Mauern in der Housing

BITBURG. (r.g./lars) Allenfalls zwischen den Zeilen brachte der Besuch einer Bitburger Delegation in der US-Housing neue Erkenntnisse.

Teile der Bitburger US-Housing sind besser in Schuss, als viele gedacht hatten. Das ist das - für manche etwas dürftige - Ergebnis der Besichtigung der amerikanischen Wohnanlage, an der Mitglieder des Bauausschusses, des Stadtrats, Mitarbeiter der Stadtverwaltung und die Landtagsabgeordnete Monika Fink (SPD) teilnahmen. Zum Rückzug der Amerikaner von dem insgesamt 76 Hektar großen Areal an der Mötscher Straße sagte der Kommandeur der Air-Base Spangdahlem, Stephen P. Mueller, wenig, als er der Gruppe die kleine Stadt in der Stadt zeigte. Die Besucher überzeugten sich davon, dass das Straßennetz im Wohnbereich in Ordnung ist. Zudem gibt es auf dem Gelände drei Schulen für insgesamt fast 1000 Schüler, Einkaufsmöglichkeiten, ein Kino, eine Kirche, Spiel- und Sportplätze, eine Tankstelle und eine Klinik. Immerhin erklärte Mueller der Delegation, dass ein Abzug, so er denn komme, vermutlich schrittweise vollzogen und die so genannten Franzosen-Kasernen zuerst geräumt würden. Dort sind zurzeit unter anderem die zentrale Beschaffungsstelle der Amerikaner, eine Bücherei, Post, Feuerwehr und Polizei untergebracht. Er bestätigte damit zumindest indirekt einen Teil des hinter vorgehaltener Hand seit einigen Wochen diskutierten Zeitplans für einen möglichen Abzug: In den Jahren 2004/2005 werden demnach die Franzosen-Kasernen aufgegeben. 2005/2006 sollen die Wohnblocks geräumt beziehungsweise abgerissen, bis 2009 dann Einrichtungen wie Hospital und Schulen aufgegeben werden. Auch die Tatsache, dass der Schwerpunkt der Besichtigung auf den ehemals von der französischen Armee genutzten Gebäuden lag, kann als Bestätigung dieser Annahme gewertet werden. "Der größte Teil der Gebäude befindet sich in einem sehr guten Zustand und wurde unter Berücksichtigung der historischen Bausubstanz restauriert", sagte Rathaussprecher Werner Krämer nach dem Rundgang. Erstaunt von den Investitionen, die die Amerikaner in die Housing getätigt haben und noch tätigen werden, ist auch Marie-Luise Niewodniczanska (FDP). Dadurch sei eine Reihe der Wohnblöcke in sehr gutem Zustand, berichtete die Kreisvorsitzende der Liberalen bei einem Besuch, den fünf Landtagsabgeordnete ihrer Partei sowie die Minister Hans-Artur Bauckhage (Wirtschaft) und Herbert Mertin (Justiz) Spangdahlem und Bitburg abstatteten, um sich ein Bild vom Stand der Verlegung der Airbase in Frankfurt nach Ramstein und Spangdahlem sowie in Sachen Housing zu verschaffen. Bauckhage berichtete dabei von den Verhandlungen, die das Land zurzeit mit dem Pentagon für die Zeit nach einer Aufgabe der Unterkünfte führt. Das Modell des Landes sieht vor, dass die Amerikaner sich in Wohnungen einmieten, die mit privatem Kapital errichtet werden, eine zivile Anschlussnutzung soll möglich sein. Im September war Staatssekretär Karl-Peter Bruch in Washington, wo die Idee positiv aufgenommen worden sei.

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