Mehr Alte, weniger Junge - mehr Bitburger, weniger Amerikaner

Exakt heißt nicht extra genau gezählt: Eigentlich leben viel mehr Leute in Bitburg als die amtliche Einwohnerzahl von 14 533 vermuten lässt. Denn es sind über 16 000. Aber so viele tauchen in keiner Bitburg-Statistik auf - da die US-Amerikaner nur zum Teil mitgezählt werden. So bedarf es etwas Rechnerei, um zu verstehen, warum es 2007 amtlich zwar knapp 200 Einwohner weniger gibt, als 2006, obwohl rund 100 Haupt- und Nebenwohnsitze mehr gemeldet wurden.

Bitburg. (scho) Dröselt man die Einwohner-Statistik der Stadt Bitburg auf, bieten sich folgende Einsichten:Der Alters-Trend: Die allerorts beklagte demografische Entwicklung zieht auch an Bitburg nicht spurlos vorüber. Wie überall steht auch in der Kreisstadt ein zunehmend kleiner werdende Gruppe junger Leute einer wachsenden Gruppe von Senioren gegenüber. So ist die derzeit größte Altersgruppe die der 40- bis 49-Jährigen (rund 2300), gefolgt von den 50- bis 59-Jährigen (rund 1800) - also jene, die in zehn bis 20 Jahren die "neuen Senioren" sind. Die Gruppe der derzeit 20- bis 29-Jährigen (rund 1600) ist gemessen daran übersichtlich - vor allem im Vergleich zu den heute über 60-Jährigen (rund 3200). Deutlich wird das Altern auch an folgendem Bitburger Beispiel: Während die Zahl der 40- bis 59-Jährigen im Vergleich zum Vorjahr um 85 gestiegen ist, hat sich die Zahl der 20- bis 39-Jährigen um 31 verringert.Mehr Bitburger: Die beim Einwohnermeldeamt registrierten Haupt- und Nebenwohnsitze sind um zusammen um 108 auf 13 868 gestiegen - davon sind 13 425 Hauptwohnsitze (84 mehr als 2006) und 443 Nebenwohnsitze (24 mehr als 2006). Unabhängig davon, ab wann ein Zugezogener als "Bitburger" gilt, steht damit fest: Die Stadt wächst, und es gibt damit also - auch ganz amtlich - mehr Einwohner.Weniger Amerikaner: Die Zahl der US-Amerikaner sinkt seit Jahren kontinuierlich und stellt die Stadt dadurch vor eine Herausforderung - insbesondere, wenn die Housing an der Mötscher Straße endgültig geräumt wird. Zählte Bitburg 1998 noch knapp 6000 US-Amerikaner, waren es 2005 noch rund 3300, und 2007 sind es nach Angaben der amerikanischen Streitkräfte nur noch 2216 US-Soldaten (einschließlich ihrer nicht meldepflichtigen Angehörigen) - knapp 200 weniger als im Vorjahr. "Das Minus resultiert ausschließlich aus der immer geringeren Nutzung der Wohnblocks in der Housing", sagt Stadtpressesprecher Werner Krämer.Amtliche Zahl sinkt: Die amtliche Einwohnerzahl Bitburgs wird errechnet aus den gemeldeten Hauptwohnsitzen (13 425; plus 84 im Vergleich zu 2006) plus der Hälfte der US-Amerikaner (1108; minus 99 im Vergleich zu 2006) und ergibt demnach 14 533 und liegt damit um 15 niedriger als im Vorjahr.Es sind mehr als 16 000: Wohnen nun in Bitburg weniger Leute, weil die amtliche Einwohnerzahl leicht rückläufig ist? Nicht wirklich. Denn die amtliche Einwohnerzahl ist ein Rechen-Konstrukt. Ganz einfach gedacht, müssten in Bitburg 13 868 Einheimische (mit Haupt- und Nebenwohnsitz) sich aufhalten und dazu noch 2216 US-Amerikaner - macht zusammen "exakt" 16 084.

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