Mehr Bildung unter einem Dach

Der Kreistag Bitburg-Prüm ist damit einverstanden, dass an der Berufsbildenden Schule (BBS) in Prüm ein Berufs-Gymnasium eingerichtet wird. Die Schulleitung rechnet mit 60 Anmeldungen pro Jahrgangsstufe.

Bitburg-Prüm. Das Konzept war offenkundig überzeugend. Deshalb hat die BBS Prüm nun den Zuschlag bekommen für den Aufbau eines beruflichen Gymnasiums mit dem Bildungsgang Gesundheit und Soziales. Dieses Angebot führt als gymnasiale Oberstufe zur allgemeinen Hochschulreife. Der Unterricht erfolgt in Vollzeit.Bei der Planung gingen die Experten von einem Einzugsbereich aus, der über die Verbandsgemeinden (VG) Prüm und Arzfeld hinaus auch Teile des Vulkaneifelkreises (VG Hillesheim, VG Gerolstein, VG Obere Kyll) und Anteile der restlichen Verbandsgemeinden des Eifelkreises Bitburg-Prüm erfasst. Das zusätzliche Bildungsangebot muss nun von der Schule beworben und präsentiert werden. Dies erfordert unter anderem einen ständigen Dialog mit den für das berufliche Gymnasium in erster Linie in Betracht kommenden Realschulen. Das berufliche Gymnasium wird grundsätzlich zweizügig geführt. Die Schulleitung geht von durchschnittlich 60 Anmeldungen pro Jahrgangsstufe aus, was zwei Klassen entspräche. Bei drei Jahrgängen und zwei Klassen pro Jahrgangsstufe ergibt sich demnach ein Raumbedarf von mindestens sechs Klassen, die aus eigenem Bestand aktiviert werden. Allerdings sind in mehreren Räumen bauliche Änderungen und Unterhaltungsarbeiten nötig. Neben zwei sofort verfügbaren Klassenräumen müssen zwei bisher als naturwissenschaftlich genutzte Räume sowie je ein Multifunktions- und ein Physik-Sammlungsraum renoviert und umgebaut werden.Die Kosten für die Sanierung und Anpassung der sechs Klassenräume wurden mit insgesamt 42 500 Euro ermittelt. FDP nicht einverstanden mit BBS-Plänen

Mit Ausnahme der FDP begrüßten alle Fraktionen das Vorhaben. Monika Fink (SPD) sagte, es sei "sehr begrüßenswert, dass die BBS Prüm sich verstärkt aufstellen" wolle. Das Konzept der Schulleitung sei sehr überzeugend gewesen. Komplimente verteilte auch CDU-Fraktionschef Patrick Schnieder. Er sprach von einem "exzellenten" Antrag. Ihn freue es besonders, dass das Prümer BBS-Konzept in Abstimmung mit anderen Schulen auf den Weg gebracht worden sei. Mit dem Vorhaben gehe auch ein lang gehegter Wunsch der CDU in Erfüllung, sagte Schnieder, der zudem von einer Komplettierung des Schulangebots und einer Standort-Stärkung sprach. Überhaupt nicht einverstanden mit den Prümer BBS-Plänen zeigte sich Ursula Laubach (FDP). Sie sprach den Mangel deutscher Ingenieure an, weshalb es für sie sinnvoller gewesen wäre, eine Technik-Schule einzurichten. Deshalb fragte sie nach dem Sinn des präferierten Bildungsgangs Gesundheit und Soziales, zumal es ihrer Meinung nach zum Beispiel genügend arbeitslose Sozialarbeiter gebe. Während Landrat Roger Graef (CDU) auf die entsprechenden Technik-Bildungsgänge in Wittlich und Trier hinwies, sagte Prüms BBS-Chef Rainer Uhlendorf, es sei die Frage, wie man sich vor Ort aufstelle. Jedenfalls sei der Adressatenkreis sehr groß und das Angebot auch inhaltlich ausgesprochen nützlich. Dies sah auch FWG-Fraktionssprecher Rudolf Rinnen so, der von einem "richtigen Weg" sprach und von der Möglichkeit, Schüler aus Ostbelgien, dem südlichen Nordrhein-Westfalen und dem Vulkaneifelkreis in den Fokus zu nehmen. Und auch für Regino Esch (Bündnis 90/Die Grünen) war es selbstverständlich, "das Benehmen" für das Berufs-Gymnasium herzustellen und der Schule gleichzeitig viele gute Lehrer zu wünschen. Bildungsgang Gesundheit und Soziales Der Bildungsgang Gesundheit und Soziales an einem beruflichen Gymnasium bietet eine besonders an den Fächern Gesundheit, Pädagogik und Psychologie ausgerichtete Grundbildung. Sie möchte gezielt unter anderem auf bekannte Studiengänge wie Medizin, Pharmazie, Ernährungs- und Haushaltswissenschaften, Psychologie, Pädagogik und neue Studiengänge wie Public Health, Pflegeökonomie und Gesundheitswissenschaften hinführen. Lerninhalte sind im Leistungsfach Gesundheit unter anderem: Ernährung, Bewegung, Immunsystem und Lebensraumgestaltung. In der Pädagogik: Ziele und Methoden der Erziehung, erziehungswissenschaftliche Grundbegriffe und alternative Pädagogiken. In der Psychologie: Forschungsmethoden, Psychoanalyse, Sozialpsychologie.

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