Mehr Geschäfte in den Kern

DUDELDORF. Einen Beitrag zur fachgerechten Ortsgestaltung und zum Erhalt historisch wertvoller Bausubstanz wollen die Bauingenieurin Cornelia Herrmann und die Architektin Tanja Mares mit ihrer Ortsanalyse Dudeldorf leisten. Die Ergebnisse ihrer Arbeit werden ab 8. Dezember in der Raiffeisenbank östliche Südeifel in Dudeldorf zu sehen sein.

 Mehr Geschäfte entlang der Hauptstraße könnten Dudeldorf noch stärker zu einem Zentrum für die umliegenden Dörfer machen.Fotos: Heike Thelen

Mehr Geschäfte entlang der Hauptstraße könnten Dudeldorf noch stärker zu einem Zentrum für die umliegenden Dörfer machen.Fotos: Heike Thelen

"Die Gestaltung des Dudeldorfer Ortskernes sollte nicht dem Zufall überlassen werden", fordern die Bauingenieurin Cornelia Herrmann und die Architektin Tanja Mares als Ergebnis ihrer Ortsanalyse Dudeldorf, die sie seit Februar erarbeitet haben. "Wir hoffen, dass wir den Dudeldorfern mit unserem Gestaltungskonzept das Besondere ihres Dorfes bewusst machen und Potenziale aufzeigen, was man aus einzelnen Gebäuden und dem Ortskern machen kann", erläutert Cornelia Herrmann."In Dudeldorf ist mit den alten Stadtmauern und -toren sowie der Burg noch sehr viel an historischer Bausubstanz erhalten geblieben. Dadurch unterscheidet sich das Dorf grundlegend von den umliegenden Gemeinden", stellt Herrmann ein wesentliches Merkmal der Dudeldorfer Ortsstruktur heraus. "Außerdem ist Dudeldorf, weil es früher Stadt war, viel dichter bebaut." Das Besondere dieses Ortes und die Ortskenntnis der Dudeldorferin Tanja Mares, mit der die Bauingenieurin ein Gestaltungskonzept erarbeitet hat, waren Gründe, warum die beiden sich im Rahmen des Aufbaustudienganges Baudenkmalpflege an der Fachhochschule Trier für dieses Thema entschieden haben."Nachdem wir die einzelnen Gebäude des Ortskerns innerhalb der ehemaligen Stadtmauern untersucht hatten, waren wir überrascht, wieviel gute Bausubstanz es im Ortskern gibt und wieviel Potenziale, die es noch zu nutzen gilt", sagt Mares. So schwebt den Planerinnen vor, Dudeldorf mit weiteren Geschäftsansiedlungen entlang der Haupt- und der Kirchstraße weiter zu einem Zentrum für die umliegenden Dörfer auszubilden. Die räumlichen Möglichkeiten sehen sie in leerstehenden Gebäuden, ungenutzten Schuppen oder Nebengebäuden sowie Baulücken. "Wir können uns Nutzungen wie einen Blumen- und Geschenkeladen, ein Schmuckgeschäft, eine Apotheke ebenso vorstellen wie die Erweiterung gastronomischer Betriebe durch Veranstaltungssaal, Cafe oder Außengastronomie", erläutern sie ihre Visionen.Außerdem schwebt ihnen vor, die Langmauer beidseitig zu bebauen, um zu einem geschlossenen ortstypischen Straßenzug beizutragen und den Straßenbelag innerhalb des Ortskerns einheitlich zu gestalten."Diese Arbeit, die sehr sorgfältig recherchiert ist, kann von großem Nutzen für die Dudeldorfer sein, weil sie zum Nulltarif eine sehr gründliche Voruntersuchung erhalten haben", lobt die betreuende Architektur-Professorin Marie-Luise Niewodniczanska. Deshalb hofft sie, dass die Gemeinde mit den Ergebnissen der Untersuchung arbeitet und langfristig vielleicht sogar der gesamte historische Ortskern als Denkmalzone deklariert wird. "Vielleicht schwingt sich Dudeldorf ja auch auf, eine der beiden als Beraterin für zukünftige Neu- und Erneuerungsmaßnahmen zu verpflichten", hofft die Professorin.Ergebnisse werden ab 8. Dezember ausgestellt

"Wir wollen mit unserer Gestaltungssatzung die Bürger aber nicht abschrecken oder in ihrem Handeln einschränken, sondern ihnen einen Leitfaden und Gestaltungsvorschläge für ihren Ort mit seinen Gebäuden aufzeigen", macht Herrmann klar.Damit die Bewertung der einzelnen Maßnahmen anschaulich wird, haben die Verfasserinnen in einem 700 Seiten dicken Werk Positiv- und Negativbeispiele gegenübergestellt. Und damit die umfangreiche Arbeit nicht in der Schublade verschwindet, werden die Ergebnisse ab 8. Dezember in den Räumen der Raiffeisenbank Dudeldorf ausgestellt.

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