Mehr Herz, Pepp und Farbe

PRÜM. Gut gewirtschaftet, viel in Gang gebracht: Das Prümer City-Marketing (PCM) beginnt zu wirken. Der Trierische Volksfreund hat PCM-Sprecherin Christine Kausen bei einem Stadtrundgang begleitet.

Bessere Außengestaltung, weniger Leerstände: "Wäre das nicht einmal eine Idee für einen Artikel?", schrieb Christine Kausen vorige Woche in einer E-Mail an die TV-Redaktion. Gebongt, Frau Kausen: Wir verabreden uns mit der Chefin des gleichnamigen Modehauses zum Spaziergang. Aber erst müssen wir dahin, wo weiterhin dunkle Schaufenster die Passanten angähnen. Erste Station: der Altenmarkt. Trotz erfolgreicher Aktionen des dortigen Anwohner-Vereins - Blumenschmuck vom Feinsten, der kleine Platz wird immer schöner - sind drei Geschäfte dicht. "Mit der Ecke müssen wir uns befassen", sagt Christine Kausen. Und gibt der Aufgabe direkt einen Arbeitstitel: "Projekt 2006." Auch an anderen Ecken bleiben Ladenlokale ungenutzt: Spiegelstraße, Tiergartenstraße, zuletzt eines in der Hahnstraße. Dahinter aber verbirgt sich lediglich ein Umzug innerhalb der Stadt: "Kakadoo Island" nämlich residiert mittlerweile am Hahnplatz. Auch über eine Neu-Prümerin freut sich Christine Kausen: Stefanie Hiller, die soeben ihre Boutique im ehemaligen Dimmer-Domizil in der Hahnstraße eröffnet hat: "Das finde ich toll. Eine echte Bereicherung", sagt die PCM-Sprecherin. " Dadurch wird dem Trend mit Billig-Sachen auch einmal etwas entgegen gesetzt." Für Stefanie Hiller, die ein weiteres Geschäft in Hillesheim betreibt, ist es ein mutiger Schritt. Aber: Die Frequenz in Prüm sei bislang "irrsinnig hoch", berichtet sie. Viele kommen aus Neugier, nicht alle kaufen etwas. "Die Leute müssen sich ja auch an uns gewöhnen", sagt die Inhaberin, bevor sie zur nächsten Kundin huscht - zur Intensiv-Beratung: "Das kann bei mir schon mal zwei Stunden dauern.""Prüm ist nicht auf dem absteigendem Ast"

Richtig so, findet Christine Kausen. Gerade der herzliche Umgang mit der Kundschaft nämlich sei die Chance für ein Mittelzentrum wie Prüm: "Man hört das auch immer wieder - wenn Kunden erzählen, dass sie durch Trier gelaufen sind. Da sei zwar eine Riesen-Auswahl, aber kaum einer, der ihnen auch hilft, sich zurecht zu finden." Das PCM hat daher vorgesorgt: Mit einem "Herzlichkeits-Seminar" im vorigen Herbst. Mehr als 200 Geschäftsleute und Mitarbeiter machten mit. "Fortsetzung folgt, auf jeden Fall. Weil das so gut angekommen ist - und weil wir viele Nachfragen hatten von Leuten, die nicht dabei waren." Weniger erfreulich ist dagegen, dass man in der Stadt kaum noch in größerem Umfang Lebensmittel erhält. Das gefällt Kausen auch nicht, obwohl sie sofort erwähnt, dass man immerhin einen guten Naturladen, mehrere Bäcker und eine Metzgerei vorzuweisen habe. Außerdem: "Da kannst du jeden Fachmann fragen - wenn du mehr als drei Apfelsinen verkaufen willst, brauchst du auch Parkmöglichkeiten." Die gibt es aber nicht - dafür jedoch die deutlich verschönerte Gestaltung einiger Geschäfte. Die Apotheke von Peter Alber zum Beispiel, die Haushaltswaren-Geschäfte von Franz und Wilhelm Müller. Oder Norbert Baur in der Hillstraße: Der habe gerade zusätzlich ein Bettenstudio eröffnet, mit großer Auswahl und eigenem Eingangsbereich: "Das alles zeigt doch, dass Prüm nicht auf dem absteigenden Ast ist." Was bleibt als Wunsch? "Es machen schon viele mit. Aber leider nicht alle. Man kann sich nur wünschen, dass noch mehr von uns zum geschlossenen Auftritt beitragen, dass sie Anregungen geben und in den Arbeitskreisen mitmachen." Das PCM jedenfalls setze darauf, dass die Gemeinschaft stark und die Stadt im Gespräch bleibe: "Mir hat heute noch eine Kundin erzählt, dass sehr oft positiv über uns geredet wird. Wenn dann noch das ein oder andere Highlight wie die Kneipennacht dazu kommt, dann sind wir nicht nur im Gespräch, dann ist hier auch was los."

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