Mehr Land in Sicht

BITBURG. Bauplätze in Bitburg sind begehrt und teuer. Weil sich zwei Baulandentwickler nicht einig waren, spricht der Bauausschuss Bitburg eine Woche später als geplant über die Ausweisung weiterer Flächen.

Mit dem Entwickeln von Baugebieten lässt sich gutes Geld verdienen. Und da bekanntlich beim Geld die Freundschaft aufhört, muss es dem Vernehmen nach zwischen der Grundbesitz- und Beteiligungsgesellschaft Schuh GbR und der VB Immobilien GmbH der Volksbank Bitburg kürzlich ziemlich geknirscht haben. Auf TV-Anfrage äußerten sich beide Seiten nicht zu diesem Thema. Darin waren sich Johannes Thommes (VB Immobilien GmbH) und Bernd Schuh (Grundbesitz- und Beteiligungsgesellschaft Schuh GbR) einig. Nach Informationen unserer Zeitung soll es um die Frage gegangen sein, wer für die Erschließung der Baugebiete Hammerwies II und Stahler Kopf II verantwortlich zeichnen darf. Die Immobilien-Tochter der Bank soll dabei alles andere als froh darüber gewesen sein, dass die Grundbesitz- und Beteiligungsgesellschaft auf dem neben dem von der VB Immobilien erschlossenem Gebiet Hammerwies I loslegen wollte. Da kam es gelegen, dass das Unternehmen ein Grundstück in dem Gebiet besitzt, das die Konkurrenz zu Bauland machen will. Bauausschuss diskutiert heute über das Thema

"Es hat inzwischen ein klärendes Gespräch gegeben", sagt Bitburgs Bauamtschef Heinz Reckinger, der jedoch nichts über das Ergebnis des Termins sagen wollte. Das Resultat soll nach TV-Informationen so aussehen, dass die Beteiligungsgesellschaft Schuh GbR Hammerwies II entwickeln soll, während die VB Immobilien beim Stahler Kopf II das Sagen haben wird. Dieser Plan haut jedoch nur dann hin, wenn die beiden Baugebiete zu den Vorstellungen der Stadt passen. Der zuständige Bauauschuss spricht in seiner heutigen Sitzung im nichtöffentlichen Teil über dieses Thema. Die dort aufgestellten Eckpunkte sollen in der kommenden Stadtratssitzung vorgestellt werden. "Ich will ein transparentes Verfahren", sagte Bürgermeister Joachim Streit dem TV. Egal, was der Ausschuss beschließt: Unstrittig ist, dass die Nachfrage nach Baugrundstücken weiter groß ist. Stadtnah sind im Moment nur im Masholderer Baugebiet "Im Wingert" noch Plätze frei. Derzeit noch acht von ursprünglich 22 Baustellen seien vorhanden, sagt Projektentwickler Bernd Schuh. Er geht davon aus, dass in den kommenden fünf Jahren 100 bis 150 Baustellen im Stadtgebiet entstehen sollen. Momentan ist wohl das von den Erdorfern seit Jahren geforderte Baugebiet in ihrem Stadtteil in zwei Abschnitten mit rund 30 Grundstücken das einzige, bei dem die Stadt federführend sein wird. 2009 laufen die Wasserrechte für einen dort befindlichen Brunnen aus, der bisher die Ausweisung unmöglich machte. Derzeit nichts Neues gibt es in Sachen Baugebiet Matzen. Dort erschweren Geruchsemissionen aus landwirtschaftlichen Betrieben die Suche nach passenden Flächen. Nun sollen die Stadtwerke erst einmal klären, wo aus Sicht des Versorgers ein Baugebiet überhaupt angebunden werden kann. Preis pro Quadratmeter liegt bei 100 Euro

Bis zu 41 Baustellen sollen zwischen geplantem Rautenberg-Zentrum und B 51 entstehen. Dieses Gebiet wird von der Projektstruktur GmbH entwickelt. Knapp zwei Dutzend neue Häuser sollen in Mötsch im Bereich "Mettericher Straße/Waldstraße" entstehen. Anfang 2007 sollen die Erschließungsarbeiten beginnen. Interessiert an der Erschließung der Gebiete Schleifmühle II mit bis zu 80 Plätzen und Messenweg im Norden der Stadt Richtung Matzen ist die VB Immobilien GmbH. Ein weiteres Gebiet in Masholder sowie Flächen zwischen Mötsch und der B 50 im Distrikt Messenhöh, dessen Umsetzung derzeit eher fraglich ist, komplettieren die nach dem Flächennutzungsplan überhaupt möglichen Gebiete für Wohnbebauung. Steht auch derzeit nicht fest, welche Flächen zuerst erschlossen werden, so ist eins sicher: Pro Quadratmeter werden wohl Preise von mindestens 100 Euro verlangt werden. Die rund 80 Euro wie beim Baugebiet Schleifmühle wird es nicht mehr geben. Dort waren Baustellen auf Land ausgewiesen worden, dass zum Großteil im Besitz von Stadt und Stiftung Bürgerhospital gewesen war.

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