Mehr Platz zum Baggern und Sprengen

Die Naturstein Burkel GmbH plant die Erweiterung ihres Steinbruchs auf den Gemarkungen Sülm und Scharfbillig. In drei Abschnitten soll die Abbaufläche von derzeit 9,2 auf knapp 36 Hektar erweitert werden. Spürbar lauter und dreckiger soll es für die benachbarten Gemeinden jedoch nicht werden.

 Der rund 40 Jahre alte Steinbruch bei Sülm und Scharfbillig soll in den kommenden Jahren von derzeit 9,2 auf über 35 Hektar erweitert werden. TV-Foto: Uwe Hentschel

Der rund 40 Jahre alte Steinbruch bei Sülm und Scharfbillig soll in den kommenden Jahren von derzeit 9,2 auf über 35 Hektar erweitert werden. TV-Foto: Uwe Hentschel

Scharfbillig/Sülm. Rund 4,8 Millionen Kubikmeter Kalkstein sollen in den kommenden Jahrzehnten mit Meiselbaggern und durch Sprengungen im Steinbruch bei Sülm abgebaut werden. Damit das möglich ist, möchte der Betreiber, die Naturstein Burkel GmbH aus Landscheid, die Anlage erweitern. So soll das 9,2 Hektar große Gelände zunächst um 3,76 Hektar in Richtung Nordosten vergrößert werden und in diesem Bereich bis ungefähr 2020 abgebaut werden. Um die Rohstoffflächen jedoch längerfristig zu sichern, sind zwei weitere Bauabschnitte mit insgesamt 23 Hektar Steinbruchfläche auf der gegenüber liegenden Talseite vorgesehen.Jetzige Fläche zu 70 Prozent abgebaut

Das Natursteinwerk Burkel, das den 40 Jahre alten Steinbruch 1997 übernommen hat, begründet die Erweiterung unter anderem damit, dass die jetzige Fläche zu annähernd 70 Prozent abgebaut und der Rohstoffvorrat somit spätestens 2012 aufgebraucht sei. Und um den Betrieb mit sieben Arbeitsplätzen auch weiterhin wirtschaftlich betreiben zu können, seien einerseits zeitgemäße Neuanlagen und Maschinen und andererseits die Erweiterung erforderlich.Da der geplante Abbau im aktuellen Flächennutzungsplan noch keinen Platz hat, muss dieser - wie auch der Raumordnungsplan - entsprechend geändert werden. Noch bis zum kommenden Freitag haben daher die öffentlichen Stellen wie Verbandsgemeinde und benachbarte Ortschaften die Möglichkeit, Einwände und Stellungnahmen einzureichen, doch sieht es bisher nicht danach aus, dass bei der Erweiterung des Steinbruchs mit großem Widerstand zu rechnen ist."Unsere Gemeinde hat dem Raumordnungsverfahren zugestimmt", sagt Hermann Schilz, Ortsbürgermeister in Sülm. "Solange die Emissionswerte eingehalten werden, haben wir keine Bedenken", fügt Schilz hinzu. Ähnlich sieht das auch die Nachbargemeinde Scharfbillig, die etwas mehr als acht Hektar ihrer Gemarkung für die Erweiterung zur Verfügung stellt. "Wir haben vor zwei Wochen in der Gemeinderatssitzung ausführlich darüber beraten und einstimmig zugestimmt", sagt der Scharfbilliger Ortschef Otto Kranz. "Wir werden dadurch nicht mehr und die Sülmer sogar weniger belastet", erklärt Kranz, schließlich werde ein neuer Transportweg angelegt. Dieser soll auf bereits vorhandenen Wirtschaftswegen bis zur L 39 führen und damit zukünftig den Schwerlastverkehr weitestgehend aus Sülm fernhalten.Ein Schallschutz-Gutachten, das vom Natursteinwerk in Auftrag gegeben wurde, geht zudem davon aus, dass auch die Lärmrichtwerte "deutlich unterschritten werden". Um diese Vorgaben einhalten zu können, sollen auch die Sprengungen umweltverträglicher werden - und zwar mit Hilfe eines neuen, erschütterungsarmen Sprengverfahrens, das voraussichtlich ein Mal pro Monat zum Einsatz kommen wird.

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