Mehr als nur eine Büttenrede

Bitburg · Roland Feldges aus Bitburg denkt über eine Kandidatur für die Wahl des Bitburger Bürgermeisters nach. Erste Gespräche hat er mit Fraktionen bereits geführt.

 Roland Feldges könnte sich vorstellen, für das Amt des Bürgermeister zu kandidieren. Bei seiner Büttenrede in Mötsch kam das zwischen den Zeilen zum Ausdruck. TV-Foto: Uwe Hentschel

Roland Feldges könnte sich vorstellen, für das Amt des Bürgermeister zu kandidieren. Bei seiner Büttenrede in Mötsch kam das zwischen den Zeilen zum Ausdruck. TV-Foto: Uwe Hentschel

Foto: Uwe Hentschel (uhe) ("TV-Upload Hentschel"

Bitburg Als Roland Feldges vor gut zehn Tagen seinen Auftritt bei der Mötscher Kappensitzung hatte, saß der Bitburger Bürgermeister Joachim Kandels nur wenige Meter entfernt. Kandels war als Hippie verkleidet und Roland Feldges als Prinz. Da es in Bitburg derzeit kein Prinzenpaar gibt, schlittert die Stadt recht führungslos durch das närrische Treiben. Der aus der Not heraus selbsternannte Prinz Roland wollte das ändern. Wobei es weniger die Regentschaft über die Bitburger Narrenkolonie war, die der Prinz in seiner Büttenrede zum Ausdruck brachte. Vielmehr war der Fokus auf das Bitburger Rathaus gerichtet.
"Das alles und noch viel mehr, würd' ich machen, wenn ich Bürgermeister wär'", hatte Feldges in seiner Rede mehrfach betont. Vergangenen Samstag dann schließlich der zweite Auftritt des Prinzen. Diesmal bei den Freunden der Bütt im Haus der Jugend. Genau wie in Mötsch hat der 51-Jährige das politische Treiben der Stadt im Beisein des Bürgermeisters genüsslich durch den Kakao gezogen.
Beim Publikum kam die Büttenrede gut an. Auch wenn sich inzwischen einige Zuhörer nicht mehr sicher waren, ob der Prinz vielleicht doch etwas anstrebt, das über die Legislaturperiode der fünften Jahreszeit hinausgeht. So hat zwischen diesen beiden Kappensitzungen ein Gerücht die Runde gemacht. Nämlich, dass der in Mötsch aufgewachsene Bitburger als Bewerber für die Wahl zum Bürgermeister am 24. September ins Rennen gehen will. "Ich wurde schon von vielen Leuten angesprochen", sagt Feldges und räumt ein, dass an diesem Gerücht durchaus etwas dran ist. Der selbständige Schreinermeister, der auch Vorsitzender des FC Bitburg ist, spielt in der Tat mit dem Gedanken, für das Amt zu kandidieren. Bislang jedoch, so Feldges, sei das nur eine Überlegung. Ob er tatsächlich eine Bewerbung einreichen werde, wisse er noch nicht.
"Wenn ich eine solche Aufgabe angehen will, dann muss ich mir auch sicher sein, dass ich ihr gewachsen bin", sagt er. Auch wenn er sich in der Büttenrede über die vielen Baustellen der Stadt lustig mache, so habe er einen enormen Respekt vor dem Amt: "Bevor ich mich entscheide, will ich mich konkret damit auseinandersetzen, welche Aufgaben ich anpacken und auch tatsächlich bewältigen kann."
Zudem müsse er auch wissen, inwieweit er bei einer Kandidatur mit politischer Unterstützung rechnen könne, sagt Feldges, der nach eigenen Angaben bereits erste Gespräche mit Vertretern einiger Stadtratsfraktionen geführt und darüber hinaus auch viele positive Rückmeldungen aus der Bevölkerung bekommen hat. "Letztlich entscheiden will ich mich aber erst, wenn die Stelle auch ausgeschrieben wird", sagt er. Sollte sich Feldges dazu durchringen, so wäre er nach derzeitigem Stand der dritte Bewerber. Neben Amtsinhaber Joachim Kandels hat inzwischen auch der parteilose Unternehmer Ralf Olk seine Kandidatur angekündigt.ZUR PERSON ROLAND FELDGES

Extra

Roland Feldges stammt aus Mötsch, wohnt inzwischen aber mit seiner Frau Andrea und den beiden Kindern Maximilian (18) und Pauline (16) in Bitburg. Der 51-jährige Schreinermeister war 16 Jahre lang als Ausbilder tätig, von 1996 bis 2001 im Berufsbildungszentrum (Bebiz) und von 2001 bis 2012 im Europäischen Berufsbildungswerk (Euro-BBW). Seit Sommer 2012 arbeitet er als selbständiger Handwerker. Feldges ist seit sechs Jahren Vorsitzender des FC Bitburg und zudem ehrenamtlicher Schöffe am Jugendgericht in Bitburg.

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