Mehrheit für Euvea-Lösung

NEUERBURG. Die Touristinformation Neuerburg wird umziehen. Gegen die Stimmen der CDU votierte der Verbandsgemeinderat dafür, dass die Einrichtung künftig im Freizeit- und Tagungshotel Euvea angesiedelt wird.

 Die Tage des Büros in der Herrenstraße als Tourist-Info der VG sind gezählt. Der Rat beschloss einen Umzug ins Euvea-Hotel.Foto: David Bittner

Die Tage des Büros in der Herrenstraße als Tourist-Info der VG sind gezählt. Der Rat beschloss einen Umzug ins Euvea-Hotel.Foto: David Bittner

Kommt ein Reisender nach Neuerburg, so besucht er bislang die Touristinfo im alten Neuerburger Rathaus in der Herrenstraße. Ab kommendem Jahr soll sich das ändern, denn die Verwaltung hat ein Konzept entwickelt, das eine so genannte Agenturlösung vorschlägt. Die sieht vor, dass das Freizeit- und Tagungshotel Euvea zukünftig die Tourist-Information als Dienstleister im Auftrag der Verbandsgemeinde Neuerburg betreibt. Das gemeinsame Büro mit der Stadt in der Herrenstraße soll aufgelöst werden. Denn Christian Calonec-Rauchfuß, Diplom-Geograf bei der VG-Verwaltung, hat ermittelt, dass der Standort Herrenstraße nicht nur schlecht gelegen, sondern dass auch das Ambiente wenig ansprechend ist. Zudem seien die personelle Ausstattung nicht ausreichend und die Öffnungszeiten mangelhaft. Als Lösung kristallisierte sich eine Tourist-Info als Agentur, angesiedelt bei einem Hotelleriebetrieb in Neuerburg, heraus. Und hier schnitt in Calonec-Rauchfuß' Untersuchung das Euvea-Hotel am besten ab. Gegenüber dem Standort Herrenstraße würde man dadurch sogar 12 000 Euro einsparen, hatte die Verwaltung ausgerechnet.Der Ausschuss für Wirtschaftsförderung und Tourismus hatte bereits grünes Licht gegeben, ebenso wie der Haupt- und Finanzausschuss, als sich die Fremdenverkehrsvereine Neuerburg und Körperich sowie die CDU gegen den Vorschlag wandten und Nachteile für den Tourismus ins Feld führten, sollte die Euvea-Lösung zum Tragen kommen. Zudem hatte zwischenzeitlich auch die Stadt Neuerburg ein Angebot vorgelegt. Sie will für die Herrenstraße eine Postagentur an Land ziehen. Daher beantragte die CDU, den Beschluss zu vertagen.Bürgermeister Norbert Schneider (parteilos) war für eine Vertagung jedoch nicht zu erwärmen: "Alles was wir heute vertagen, macht keinen Sinn, denn es wird keine Änderung eintreten", sagte Schneider, und meinte damit, dass die momentane Situation in der Herrenstraße nicht haltbar sei. Er strebe auf jeden Fall eine Agenturlösung an. Allerdings wolle die Verwaltung auch nicht als "Blockierer und Verhinderer" dastehen sagte Schneider und legte einen weiteren Vorschlag vor: Erhält die Stadt den Zuschlag für eine Postagentur in der Herrenstraße, so wird sie auch beauftragt, dort die Touristinformation als Agentur zu führen. Von der Verbandsgemeinde erhält sie dafür 4500 Euro jährlich. Aus dem laufenden Betrieb hält sich die VG heraus, genau wie im Fall Euvea.Nach einer kurzen Beratung mochte sich die CDU mit diesem Vorschlag anfreunden und zog ihren Antrag auf Vertagung zurück. Bei der anschließenden Abstimmung fand dieser Vorschlag - trotz der Stimme des Bürgermeisters - keine Mehrheit. Diese - bestehend aus Liste Klein, UBM und SPD - votierte anschließend für Agenturlösung im Euvea-Hotel.Neuerburgs Stadtbürgermeister Hans Heinen (CDU) will derweil an einer Postagentur festhalten. "Jetzt müssen wir die Finanzierung überdenken", sagte Heinen dem TV , nachdem die Stadt nun keine 4500 Euro von der VG erhält. Heinen kann sich vorstellen, dass in der Herrenstraße beispielsweise ein Bürgerbüro eingerichtet und zusammen mit der Postagentur betrieben wird.

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