Mein Bitburg: Geißen, Gassen und gepflegte Plätze

In unserer Serie "Mein Bitburg" stellen verschiedene Experten die aus ihrer Sicht bemerkenswertesten Orte in Bitburg vor. Rosemarie Steffen, eine Stadtführerin, zeigt dem TV die schönsten Flecken in der Innenstadt.

Bitburg. (cmk) Los geht ein professioneller Stadtrundgang mit Rosemarie Steffen am Parkplatz vor der Römermauer. Seit 1993 holt sie Besucher im Auftrag der Tourist-Information Bitburg an ihren Bussen ab und führt sie durch die Stadt.

Nun startet die inoffizielle Führung auf dem Rathaus-Vorplatz. Neben der Stadtgeschichte spricht Steffen über die aktuelle Wirtschaftslage und die Entwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg.

Sie betont, dass Bitburg schon lange eine enge Verbindung zu Luxemburg hat. "In der Kathedrale in Luxemburg Stadt findet man sogar das Bitburger Stadtwappen", sagt Steffen. "Bitburg gehörte zu den 17 Städten, die sich während des Dreißigjährigen Kriegs unter den Schutz der Mutter Gottes in Luxemburg stellten."

Weiter führt der Rundgang in die nordöstliche Altstadt. Dieser Teil der Stadt blieb von Kriegszerstörungen weitgehend verschont. Die Hans-Lehnert-Gasse war früher von Kleinbauern besiedelt, und hier findet man das kleinste Haus der Innenstadt - früher war es ein Ziegenstall.

Ein paar Meter weiter "Im Graben" sind zwei Häuser aus dem 18. Jahrhundert zu bewundern, die heute als Ferienhäuser dienen: "Typisch für die alten Häuser ist der Eifeler Sandstein", erklärt Steffen.

Am Pferdemarkt befindet sich ein wichtiger Teil des Bitburger Skulpturenwegs: Zwei Bauern - die Bitburger Originale Schillings Klaus und Jäschkes Fritz - schließen hier in Bronze gegossen einen Pferdehandel ab.

Die Skulptur spiegelt mit dem Marktgeschenen einen wichtigen Teil der Bitburger Stadtgeschichte wider. Denn bis in die 1950er Jahre gab es einen großen Viehmarkt.

Wenige Schritte entfernt verlässt man das römische Bitburg und kommt ins Mittelalter. Dort steht zudem das Ehrendenkmal zum deutsch-französischen Krieg 1870/71. Steffen freut sich über die gepflegte kleine Parkanlage.

Im übrigen seien überall in Bitburg gepflegte Plätze zu entdecken - am schönsten findet sie den Konrad-Adenauer-Platz.

Der Petersplatz ist der meistbesuchte Platz



Der wohl meistbesuchte Platz Bitburgs ist aber der Petersplatz. Die bekannteste Skulptur - die "Gaeßestrepper" - darf natürlich bei keiner Führung fehlen. "Diese Anekdote zur Stadtgeschichte im 30-jährigen Krieg wurde von Anfang an toll angenommen", erzählt die Stadtführerin.

Im unteren Teil der Hauptstraße kommt Steffen dann auf die weniger attraktive, moderne Bausubstanz in Bitburgs Innenstadt zu sprechen. Dem schnellen Wiederaufbau der Kreis- und Marktstadt nach dem Krieg sei das geschuldet.

Bitburg wurde durch Luftangriffe in der Endphase des Zweiten Weltkriegs schwer beschädigt, weil ein wichtiger Nachschubweg durch die Stadt führte. Dennoch findet man noch schöne Fassaden von sanierten Häusern in der Fußgängerzone.

Die nächste Station ist das Haus Beda. Schon an der Fassade sieht man die Figurengruppen, die zeigen, was in dem Haus passiert: Musik, Tanz, Kunst und Literatur.

Sogar der Stifter Hans Simon hat sich in der Kunstsskulptur verewigt. Im Innern gibt es einen Festsaal, die Fritz-von-Wille-Ausstellung und zahlreiche Kunstwerke. Wieder draußen führt der Rundgang den Karenweg entlang vorbei am Konrad-Adenauer-Platz zurück zur Innenstadt.

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