Mein Bitburg: Visionen für die Stadt

In unserer Sommerserie "Mein Bitburg" stellen verschiedene Experten die aus ihrer Sicht bemerkenswertesten Orte in Bitburg vor. Diesmal ging der Spaziergang durch und um die Bitburger Innenstadt mit Bürgermeister Joachim Streit.

 Joachim Streit blickt auf die größte Baustelle Bitburgs: Stadthalle und Bitburger Marken-Erlebniswelt sollen dort bis zu 100 000 Tagestouristen mehr in die Stadt locken. TV-Foto: Christian Kremer

Joachim Streit blickt auf die größte Baustelle Bitburgs: Stadthalle und Bitburger Marken-Erlebniswelt sollen dort bis zu 100 000 Tagestouristen mehr in die Stadt locken. TV-Foto: Christian Kremer

Bitburg. Obwohl die Sonne brennt, kommt der Bitburger Bürgermeister Joachim Streit mit Anzug zum Stadtspaziergang. Volksnah ist er trotz seiner feinen Kleidung, ab und zu hält er einen Plausch mit einem der zahlreichen Passanten, die er kennt.

Schon am Rathaus beginnt er, über Modernisierungen zu reden: "Ich würde gerne die Stadt von außen nach innen entwickeln." Dabei zeigt Streit auf die größte Baustelle Bitburgs. Nur einen Steinwurf von seinem Büro entfernt entsteht die Stadthalle, die zusammen mit der Bitburger Marken-Erlebniswelt bis zu 100 000 Tagestouristen mehr im Jahr anlocken soll.

Die Stadthalle könne auch als attraktives Tagungszentrum dienen. "Auf dem benachbarten ehemaligen Müller-und-Flegel-Gelände stelle ich mir ein Kongresshotel vor", beschreibt Streit seine Idee.

Wenige Meter weiter erläutert er das nächste Projekt: "Um die Fußgängerzone herum kommt ein linksdrehender Innenstadtring." Verkehrsberuhigung und Entlärmung sprächen für diese Investition.

Nicht nach vorne, sondern ästhetisch rückwärts gewandt sind Streits Visionen für die Nebengässchen in der Fuß gängerzone. Pflasterbelag soll die engen Gassen noch attraktiver für die Touristen machen. Die Hauptstraße bleibt indessen barrierefrei, so dass auch Rollstuhlfahrer, Rollatoren und Stöckelschuh-Trägerinnen problemlos vorankommen.

Was Streit in der Innenstadt allerdings fehlt, ist ein "1a-Platz". "Ich hätte gerne ‚Am Spittel' eine Art Kornmarkt - wie in Trier - mit Gastronomie und der Möglichkeit für Großveranstaltungen."

Repräsentativer soll auch die nächste Station des Weges werden, das Krankenhaus. Streit wünscht sich, dass der Zugang in Richtung Innenstadt verlagert wird. Gegenüber würde dann die Südschule abgerissen und an einem neuen Standort mit integrierter Kindertagesstätte neu gebaut. Dort könnten die Kinder schon im Vorschulalter Fremdsprachen lernen, während am alten Standort Raum für eine Parkanlage und ein Zentrum für medizinische Dienstleister wie Optiker und Physiotherapeuten geschaffen werden könnte.

Damit hätte man, so Streit, "vier Fliegen mit einem Streich erwischt": eine neue Parkanlage und einen harmonischen Dreiklang zwischen Krankenhaus, Peterskirche und Fußgängerzone. In der Nähe des Parks, wo sich heute noch Hinterhöfe aneinanderreihen, könnte dann unter dem Motto "Wohnen am Park" neuer Wohnraum geschaffen werden.

Über die Triererstraße, vorbei am alten Aldi-Gebäude, geht es weiter zum Beda-Platz. Hier ist rundum eine Blockbebauung vorgesehen. Die wegfallenden Parkplätze sollen durch das Parkhaus in der Neuerburger Straße kompensiert werden.

Investoren für neue Projekte und Existenzgründer, die vorhandene Flächen nutzen, sind für Streit der Schlüssel zur positiven Stadtentwicklung. Nur durch die Zusammenarbeit der öffentlichen Hand mit privaten Investoren könne die Weiterentwicklung der wachsenden Stadt langfristig gewährleistet werden.

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