"Meng Heimatsproch"

BIESDORF. (red) "Meng Heimatsproch" war der Titel einer Veranstaltung im Rahmen des "Biesdorfer Forums": Felix Kandels und Sylvia Nels hatten Geschichten und Lieder auf Moselfränkisch im Programm.

Egon Willmes, Schulleiter am St. Josef-Gymnasium Biesdorf, hielt sich an das Motto des Abends: Die beiden Gäste, Felix Kandels und Sylvia Nels, begrüßte er im Eifeler Dialekt. Kandels, der aus dem Eifeldorf Koxhausen stammt, war viele Jahre lang Chefarzt am Bitburger Krankenhaus. Als er pensioniert wurde, suchte er nach einer neuen Herausforderung: "Ich saß eines Abends draußen und sah mir einen Sonnenuntergang an. Da habe ich versucht, diese Stimmung in Worten festzuhalten." Der erste Versuch scheiterte: Der Zettel mit den Versen landete im Papierkorb. Mittlerweile hat Kandels mehrere Gedichtbände auf Moselfränkisch und einen Eifelkrimi verfasst. In letzter Zeit schreibt er auch auf Hochdeutsch - dank seiner Enkelkinder: "Die haben mich einmal gefragt: Opa, kannst du auch Deutsch?", erzählt Kandels. Bei seinem Vortrag am Biesdorfer Gymnasium hatte Kandels sich Verstärkung mitgebracht: Sylvia Nels aus Rittersdorf. Sie bereicherte das Programm mit Liedern im Eifeler Dialekt. Die Texte stammen zum Teil von Kandels, zum Teil von ihr selbst. "Meine Eltern haben früher immer nur Hochdeutsch mit mir gesprochen. Als ich 15 Jahre alt war, haben wir mit unserer Clique beschlossen, uns nur noch auf Platt zu unterhalten", sagt sie. Ihre Lieder handeln von Heimat, Freundschaft und Liebe - was beim Verfassen der Texte ein Problem war: "Im Eifeler Dialekt gibt es kaum Wörter, die Gefühle beschreiben", sagt Nels. "Als die Sprache entstanden ist, gab es für die Menschen wichtigere Dinge: In der Landwirtschaft hat jede Schraube und jedes Gerät eine eigene Bezeichnung."

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