Auf den ersten Blick ist die Dorfzeitung ein äußerst attraktives und leserfreundich gestaltetes Organ, das zum Schmökern, Nachdenken und Schmunzeln einlädt. Alle sechs Monate erwartet man in der 300-Seelen-Gemeinde diesen Lesestoff: Geschichten rund um das Dorf und seine Bewohner, Bräuche und Sitten sowie das tägliche Leben von gestern, heute und morgen.Die Macher halten sich zurück: Erst auf der Rückseite erfährt man, wer das "Dorefbleadchen" gestaltet und heraus gibt: Renate Krütten, Max Junk, Matthias Kinnen, Nikolaus Kinnen, Helmut Elsen, Walter Disch und Ernst Goergen. Sie sammeln, ordnen, sichten und gestalten das Material und geben der Zeitung ihr Profil. Mit einem Mix aus vielen Bereichen gelingt es ihnen immer wieder, die Leser überraschen.Ja, da wäre auch noch der Kirchturmhahn: Ihm gebührt der Ehrenplatz als Leitartikel-Schreiber auf der Titelseite, der es ja auch leicht hat. Er überschaut alles, prüft und bewertet. "Hallo, liebe Feuerscheider, wozu die Politiker aufrufen, dass wir in Zukunft alle mit anpacken müssen ­ das ist in Feuerscheid schon seit Jahren Praxis." So begrüßt der Kirchturmhahn in der Ausgabe eins des sechsten Jahrgangs seine Leser. Gute Beispiele für das Anpacken nennt er gleich dazu: die Patenschaft des Junggesellenvereins über die Freizeitanlage, die Gemeinschaftsaktion "Saubere Landschaft" und die Aktion "Unser Dorf".Gestern, heute und morgen ­ das sind die Eckpunkte der Zeitung, die an kein strenges Format gebunden ist. Dennoch erkennt man eine klare Struktur. Beispiel Titelgeschichte: "Neugestaltung Ortseingangsbereich". Dort wird auf aktuelle Arbeiten verwiesen, die zum Teil in Eigenleistung erbracht werden. "Mit dieser Gemeinschaftsarbeit wollte der Gemeinderat ein Zeichen setzen. In Zeiten leerer Kassen sollte jeder Bürger bereit sein, zunächst selbst die Initiative zu ergreifen", lautet der Appell von Bürgermeister und Autor Ernst Goergen.Viel Platz widmen die Autoren der Historie. "Erinnerungen an die Feldarbeit im Herbst", "Schneeräumen vor 50 Jahren", "Waschen und Bleichen", "70 Jahre Milchtransporte", "Klapperbräuche" ­ das Redaktionsteam zeigt Heimat- und Traditionsbewusstsein. Wegekreuze werden vorgestellt, Witterungsverhältnisse erläutert, die Schul- und Pfarrchronik bemüht: eine wahre Fundgrube für Geschichtsfreunde.Auch das aktuelle Gemeindegeschehen findet seinen Niederschlag: Im Jahrgang fünf, Ausgabe zwei, wird das "Interkommunale Gewerbegebiet Feuerscheid-Plütscheid" vorgestellt. Man erfährt, dass etwa 20 Firmen "ein gesteigertes Interesse" an diesem Handwerkerzentrum bekunden.Erfrischend und belebend im "Dorefbleadchen" sind zudem die Beiträge aus der Tier- und Pflanzenwelt, Menüvorschläge zur Weihnachtszeit, Infos zum Computergebrauch, die Tipps für Feriengäste und vieles mehr.Ortsbürgermeister Ernst Goergen: "Wir sind ein Team, keiner möchte hervor gehoben werden. Wir ziehen an einem Strang." Redaktionsmitglied Walter Disch ergänzt: "Besonders freut uns die große Akzeptanz des Blättchens, manchmal fragt man uns, wann es denn nun das nächste gibt."Dabei wissen es alle Feuerscheider: Einmal vor den Sommerferien und einmal vor Weihnachten. Auflage 250 Stück. Preis: null Euro, null Cent. Ernst Goergen abschließend: "Unsere Zeitung ist eine zusätzliche Informationsquelle für die Dorfbewohner. Den TV als Tageszeitung können und wollen wir nicht ersetzen, er ist uns täglich ein wichtiges Informationsblatt."